HELL IN THE CLUB - Joker In The Pack
Mehr über Hell In The Club
- Genre:
- Hardrock
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Frontiers Records
- Release:
- 07.11.2025
- The Devil Won't Forget Me
- New Desire
- Dirty Love
- Robert The Doll
- Fairytale
- The Ocean
- Magnetars
- Pretty Little Freak Show
- Out In The Distance
- When The Veil Of Night Falls
Gefällig, gut, aber völlig vorhersehbar.
Sechs Alben haben die Musiker von HELL IN THE CLUB in den vergangenen zwei Dekaden bereits veröffentlicht, sich dabei sicherlich eine anständige Reputation erarbeitet, den Sprung nach ganz vorne aber immer auslassen müssen. DIe Gründe hierfür liegen schnell auf der Hand: Die Italiener produzieren zwar gefälligen, einprägsamen Hardrock mit leichter Sleaze-Note, bringen aber verschwindend wenige Eigenanteile in ihren Sound, so dass entscheidende Charakteristika bis heute verborgen geblieben sind. Daran dürfte sich auch mit dem Release von "Joker In The Pack" nicht viel verändern, denn mit ganz böser Zunge könnte man behaupten, dass die Truppe nach wie vor ausschließlich massenkompatibles, aber folglich auch gesichtsloses Material produziert. Dabei sind einige der neuen Stücke wirklich einprägsam und ordentlich.
Was aber immer noch nicht etabliert ist, sind individuelle Merkmale und damit Punkte, die man ausschließlich mit HELL IN THE CLUB in Verbindung bringen könnte. Die Herrschaften beherrschen das Einmaleins des Glam Rocks zwar aus dem Effeff, bügeln ihre Songs aber dermaßen glatt, dass man auch mit rauer Kante und ein bisschen Rock & Roll-Spirit nicht punkten kann - denn beides ist auf "Joker In The Pack" nicht enthalten. Stattdessen gibt es melodische Kompositionen mit leichter Ohrwurm-Tendenz, hin und wieder eine etwas schnulzige Ballade und manchmal auch ein paar Reminiszenzen an das jüngere BON JOVI-Werk. Alles schmuckvoll verpackt und sicherlich auch ansprechend dargeboten, aber eben auch austauschbar und auf lange Sicht vermutlich schnell wieder vergessen.
Natürlich erwartet niemand, dass HELL IN THE CLUB das Rad neu erfindet oder revolutionäre Arrangements aufbringt, aber ein bisschen Eigenständigkeit sollte dennoch Bestand haben, sollten die Südeuropäer irgendwann auch mal zu den US-Größen aufschließen wollen. "Joker In The Pack" ist beileibe kein schlechtes Album, aber vermutlich eben keines, das in der Historie des melodischen Hardrocks besonders Erwähnung finden wird.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Björn Backes


