HELL:ON - Age Of Oblivion
Mehr über Hell:On
- Genre:
- Thrash Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- EIgenproduktion
- Release:
- 03.09.2012
- Disaster
- Bottom Line
- Rise
- Let It Feed
- My Doll
- Punk Guys
- Emptiness
- Burn
- In The Name Of...
- Voices Of The Abyss
- Satan
Zum Vergessen sicherlich nicht geeignet
Und so verewigt sich auch endlich die Ukraine auf meiner musikalischen Landkarte. Und dabei sind die fünf Herrschaften von HELL:ON bereits mit "Strong Enough", "Re:Born", einer DVD und zwei EPs auf dem Veröffentlichungsmarkt längst keine Grünschnäbel mehr. Und auch auf dem nunmehr dritten Rundling, "Age Of Oblivion", groovt die Band mit viel Geröll und thrashigen Riffs umher, die Bay-Area lässt grüßen, als wenn TESTAMENT ihren akustischen Ursprung in Osteuropa hätten. Allerdings, und das ist der Kasus Knacktus, können Alexander Baev, Alexey Pasko und ihre Kumpanen das Niveau einer fulminanten Größe wie eben TESTAMENT nicht über die gesamte Distanz halten.
Dabei knallen die Riffs anfänglich ziemlich verheißungsvoll daher, es groovt überdies an allen Ecken und Enden, sodass nicht selten auch Vergleiche mit ANNIHILATOR und PANTERA hochkochen. Und wo wir schon mal bei den Kanadiern sind, wirkt Mastermind Jeff Waters auch auf "Age Of Oblivion", genauer gesagt beim stampfenden 'My Doll', auf seine markante Art und Weise mit.
'Disaster' macht bereits zu Beginn mächtig Krach, kommt forsch und mit der nötigen Prise Aggressivität umher. Positiv fällt überdies die Produktion auf, die Drums und Doublebass klingen sauber, die Riffs werden amtlich gesägt, nur an den Thrash-Growls scheiden sich zumindest meine Geister. 'Bottom Line', ein guter, prägnanter Headbang-Wüterich, das groovige 'Let It Feed', sowie das bereits angesprochene 'My Doll' hinterlassen einen tollen, wuchtigen Eindruck. Von dieser Sorte gibt es aber ab der zweiten Plattenhälfte zu wenig: Zwar sorgen die Klampfenarbeit bei 'Emptiness', das PANTERA-artige 'Burn' sowie das anfänglich unorthodox wirkende, sich dann aber mausernde 'Satan' (mit einigen, dramatischen Effekten versehen) für durchaus zufriedene Gesichter, der wahrhaftige Dosenöffner, der die Ukrainer in die erste, europäische Thrash-Liga befördert, ist noch nicht ersichtlich.
Dennoch ist "Age Of Oblivion" ein gutes, aggressives, lautstarkes Stück Groove-/Thrash-Metal geworden, sollte von Freunden der eingangs erwähnten Größen sicherlich mal angetestet werden und auch wenn HELL:ON das musikalische Rad der Zeit nicht neu erfinden, werden sie mit dem einen oder anderen Stück auf ihren dritten Bollwerk sicherlich nicht enttäuschen.
Anspieltipps: Disaster, Bottom Line, My Doll
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Marcel Rapp