HELL:ON - Once Upon A Chaos
Auch im Soundcheck: Soundcheck 08/2015
Mehr über Hell:On
- Genre:
- Thrash Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Ferrum Records
- Release:
- 28.08.2015
- Filth
- Delirium
- Curse Of Flesh
- Self-Destruction
- Obliteration
- Lustration
- Salvation In Death
- I Am God
Das Death-Metal-Highlight im August kommt aus der Ukraine.
Mein persönliches Todesmetall-Highlight kommt diesen Monat aus der kriegsgebeutelten Ukraine. Zählt das Banddebüt "Strong Enough" dazu, das noch unter dem alten Bandnamen HELLION erschienen ist, ist "Once Upon A Chaos" das mittlerweile fünfte Album von HELL:ON. Auf dem aktuellen Werk herrscht die Todeskeule, jedoch flechten die Ukrainer immer wieder geschickt griffige Thrash-Riffs in die Songs mit ein. Langeweile kommt dabei niemals auf. Im Gegenteil macht das Teil auch nach mehrmaligen Durchläufen sauviel Spaß.
Geht der Opener anfangs noch leicht in die MACHINE HEAD-Richtung (zu "Burn My Eyes"-Zeiten), wird der Groove im letzten Songdrittel von einer zugegebenermaßen recht deplatziert wirkenden Maultrommel durchbrochen. Allerdings entfachen die Mannen damit eine ziemlich düstere Atmosphäre, die sich wie ein roter Faden durch "Once Upon A Chaos" zieht. Das Quintett verwurschtelt zwar einen Haufen Death- und Thrash-Metal-Klischees - in der Summe ist das aber sehr originell, was da aus den Boxen dröhnt.
Dazu leistet auch Olexandr Bayev, seines Zeichens Frontgrunzer bei HELL:ON, seinen Beitrag. Die Vocals klingen schön dreckig, haben Eier, kommen sehr voluminös rüber und liegen von der Rhythmik und der Verständlichkeit näher am Thrash als am Death Metal. Der Wechsel zwischen beiden Spielarten verdeutlicht 'Delirium': Während die Strophen und Refrains geradeaus losthrashen, folgt im weiteren Verlauf eine wunderbare MORBID ANGEL-Reminiszenz, inklusive genialen Lead-Trade-Offs der beiden Klampfer Hellion und Tony Alien. Das haben Trey Azagthoth und Destructhor auf dem letzten Album der Death-Metal-Institution aus Florida nicht im Ansatz hinbekommen.
Als Anspieltipp sei unbedingt der Rausschmeißer 'I Am God' zu empfehlen. Mit düsteren Saxophon-Klängen und einem cleanen Gitarrenriff eingeleitet, baut sich der Song zur akustischen Apokalypse auf. Überwiegend im Midtempo gehalten machen die Ukrainer am Ende nochmal alles platt, was sich ihnen in den Weg stellt. Ich bin beeindruckt. Danke für dieses starke Stück!
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Haris Durakovic