HELLA, LINDY-FAY - Seafarer
Mehr über Hella, Lindy-Fay
- Genre:
- Neofolk
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Ván (Soulfood)
- Release:
- 20.09.2019
- Seafarer
- Two Suns
- Skåddo
- Bottle Of Sorrow
- Nåke Du Finn I Skogen
- Mars
- Three Standing Stones
- Tilarids
- Horizon
Ein schönes Stück Entschleunigung.
Wenn es im Metal-Umfeld eine Band gibt, die sich auf die Wikinger bezieht und dies authentisch tut (nicht dieser Mummenschanz mit Hörnern am Helm), ist das wohl WARDRUNA. Und von dieser Band kennen wir LINDY-FAY HELLA, die uns mit “Seafarer” als Solokünstlerin die Aufwartung macht. Da die Norwegerin von Jazz bis Symphonic Metal so ziemlich alles singen kann, wird mit dem via Ván Records erschienenen Solodebüt ein breites Publikum angesprochen.
Die Musik auf “Seafarer” stößt dabei in ein ganz anderes Horn, als die Veröffentlichungen ihrer Hauptband. Der titelgebende Song 'Seafarer' eröffnet das Album mit Trommeln, Streichern und elegischem Gesang. Man fühlt sich schnell zurückversetzt in eine Epoche, die uns die Unterhaltungsindustrie in den letzten Jahren mit vielen Angeboten schmackhaft gemacht hat. Der atmosphärische Neo-Folk von Lindy-Fay geht dabei natürlich nicht so effekthaschend vor und punktet eher mit seiner Subtilität. Das ist alleine schon wegen der sparsamen Instrumentierung gegeben und macht das Material - immerhin neun Titel in sehr ähnlicher Art - gut am Stück hörbar.
Dass es auch auf dem kleinen Spielfeld, das sich die Norwegerin ausgesucht hat, Variation gibt, macht das beinahe euphorische 'Nåke Du Finn I Skogen' deutlich. Während bei vielen anderen Songs die Wehmut das Geschehen bestimmt, bricht hier die Sonne hinter den aufgezogenen Wolken hervor. In Teilen gilt das auch für 'Three Standing Stones', das aber mit seiner Spannungskurve nicht ganz mithalten kann.
"Seafarer" ist ein wirklich schönes Stück Musik. Mit ihren Gästen hat LINDY-FAY HELLA ein Entspannungsalbum aufgenommen, das man am liebsten in einer vom Kaminfeuer gewärmten Hütte im norwegischen Fjell (den Bergen) hören möchte. Man muss sich allerdings einlassen auf dieses entschleunigende Werk. Damit die Scheibe öfter zur Rotation kommt, hätte ich mir persönlich noch etwas mehr Abwechslung gewünscht.
Anspieltipps: Skåddo, Nåke Du Finn I Skogen
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Nils Macher