HELLAMOR - Relief
Mehr über Hellamor
- Genre:
- Heavy Rock
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Eigenproduktion
- Hero
- Angry Man
- Old Hole
- Don't Open The Door
- Afraid
- Prozac Happiness
Ordentlicher Heavy Rock - aber diesmal nicht mehr als das!
HELLAMOR? Waren das nicht die Herrschaften mit dem eigenwilligen Veröffentlichungskonzept? Richtig, und diesen Weg beschreitet die Band aus Hamburg auch mit ihrem dritten Release. Wurden die vorangegangenen Scheiben bereits in einer limitierten 500er-Auflage unters Volk gebracht, bringt es die neue EP auf eine Stückzahl von raren 222 Einheiten. Bewusstes Tiefstapeln? Oder Fankult für die Sammlerherde?
Nun, im Falle von "Relief" trifft wohl irgendwie beides zu, wobei man allerdings auch feststellen muss, dass HELLAMOR nicht mehr ganz so souverän zu Werke gehen wie noch auf dem rotzigen Vorgänger. Wo "Secrets Buried In Your Mind" für den Rock & Roll-Spirit in die Bresche gesprungen war, zeigt sich die neue 6-Track-CD eher verhalten und mehr dem Stoner-Sektor zugewandt. Ferner braucht "Relief" eine übermäßig lange Anlaufzeit, bis die ersten Funken überspringen wollen. Der Opener 'Hero' beispielsweise bleibt blass und relativ dröge, und auch das etwas grooviger stampfende 'Angry Man' bringt außer anständigen Riffs nicht viel Packendes mit sich.
Streng genommen überzeugt die neue EP erst in der zweiten Hälfte, in der es weniger verspielt und selbst in den längeren Stücken fokussierter und straighter zur Sache geht. Das doomige 'Don't Open The Door' setzt einen ersten Maßstab, 'Afraid' beinhaltet eine gute Hookline, und mit dem forschen 'Prozac Happiness' hat man wenigstens noch ein Finale eingeplant, das einer solch talentierten Band würdig erscheint.
Alles in allem ist "Relief" aber bei weitem nicht so stark wie der direkte Vorgänger. Und das liegt nicht mal an fehlender Leidenschaft, sondern ist einzig und allein am partiell ziemlich biederen Songwriting festzumachen.
Anspieltipps: Prozac Happiness, Don't Open The Door
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Björn Backes