HELLECTRIC, THE - The Hellectric
Mehr über Hellectric, The
- Genre:
- Schweinerock
- ∅-Note:
- 7.00
- Release:
- 01.06.2008
- The Queen Of Neonlight
- Tres Satanique
- The Crown
- Heartbore
- Alone Soul Naked
- Greed & Lies
- Tighta!
- Silverbullet Souvenir
In Ansbach tanzt der Eber bangend zum Metzger
Schweinerock? Oh ja, eindeutig. Aber aus Franken statt Skandinavien oder den USA stammt dieses wilde, nicht mehr ganz so junge Trio und ich bin sicher, in der Postleitzahlenregion 91 tanzen alle Borstenviecher bereits den Pogo und halten die Schnitzel zart. Denn der Name ist Programm, nicht umsonst erinnert er irgendwie an die HELLACOPTERS (meine zweite Assoziation war irgendwie Modelleisenbahn, aber das passt nur, wenn gerade mehrere Züge entgleisen und der Hobbyraum Feuer fängt).
Das vorliegende Werk ist eine Eigenproduktion, ich möchte es aber nicht einfach nur Demo nennen, denn es ist ordentlich aufgemacht und hat einen rohen, sehr passenden Sound, so dass man keine Entschuldigung braucht, sondern "The Hellectric" bewusst wie einen Label-Release auffassen darf. Und selbst da macht das Album eine gute Figur, vor allem dann, wenn die Jungs geradlinig nach vorne rocken und das Gaspedal durchtreten wie beim Opener 'The Queen Of Neonlight' und dem folgenden 'Tres Satanique'. Das habe ich doch schon mal schlechter gehört… ach ja, von den V8 WANKERS. Die sind schlechter. Deutlich sogar. Aber der Vergleich ist gar nicht so abwegig, die Mischung aus hartem Rock und Punk ist ganz ähnlich.
Das hohe Tempo wird natürlich nicht durchgehalten - mehrere Midtempotracks sorgen für Abwechslung, zwischendurch gibt es wieder etwas auf die Zwölf. Das klingt ein bisschen unoriginell, aber mal ehrlich, was soll an diesem Stil überhaupt originell sein? Wichtig ist doch, dass sich dazu die Flasche Bier selbst öffnet und aus dem Sacko eine speckige Lederjacke wird, oder? THE HELLECTRIC kommen in jedem Song rasch und zielgerichtet auf den berühmten Punkt, was die Songs kurzweilig macht, und das Album kurz. Jetzt ziehe ich doch die Demo-Karte, so dass das entschuldbar ist, okay?
Insgesamt ist zwar noch nicht jeder Song ein echter Treffer, aber ein paar sehr überzeugende Ansätze und auch einige schwer rockende Songs sind den Franken gelungen. Jeder, der auf direkten Rock steht, muss ein Ohr riskieren, vor allem weil der für mich häufig über Sein oder Nichtsein entscheidende Faktor stimmt: Sänger Josi hat nämlich ein sehr passendes, dreckiges aber dennoch melodisches Organ.
Anspieltipps: Tres Satanique, Heartbore, Alone Soul Naked
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Frank Jaeger