HELLOWEEN - Live In Sao Paolo
Mehr über Helloween
- Genre:
- Heavy Metal
- Label:
- Steamhammer / SPV
- Release:
- 23.02.2007
- Intro
- The King For A Thousand Years
- Eagle Fly Free
- Hell Was Made In Heaven
- Keeper Of The Seven Keys
- A Tale That Wasn't Right
- Mr. Torture
- If I Could Fly
- Power
- Future World
- The Invisible Man
- Mrs. God
- I Want Out
- Dr. Stein
- Occasion Avenue
- Halloween
Lassen wir die festgefahrenen Kürbishasser mal außen vor, waren sich zuletzt doch die meisten Leute einig, dass HELLOWEEN mit "The Legacy" 2005 ein sehr starkes Studioalbum veröffentlicht hatten. Eben dieses stellten sie mit einer ausgedehnten Livetour durch die ganze Welt auch ausgiebig vor. So füllte die Band zahlreiche Hallen und Festivalgelände und räumte dann auch in aller Regel mehr als nur ordentlich ab. Der nach wie vor leider viel gescholtene Andi Deris war dieses mal in sehr guter stimmlicher Verfassung, was die vorliegende Livescheibe auch hervorragend dokumentiert. Nach weit über zehn Jahren an der Front von HELLOWEEN, sollten es aber auch die Letzten gerafft haben, dass Andi eben anders klingt, als seine beiden Vorgänger und man mit dieser Schlechtrederei den zähen Badener nicht aus der hanseatischen Kogge kippen kann. Zum Glück, denn auf eben dieser "The Legacy"-Welttour hat er oftmals (mir persönlich in Karlsruhe) ziemlich eindrucksvoll bewiesen, dass er live ein starker Entertainer ist und auch die alten Songs zwar anders, aber ganz sicher nicht schlecht bringt.
So feiern nach dem eindrucksvollen Einstieg mit 'The King For A Thousand Years' die Brasilianer in Sao Paolo zum toll rübergebrachten 'Eagle Fly Free' eine mächtige Fete. Der Mitsingfaktor ist grandios und auch der Herr Deris gibt sich bei dem Song, der den Nörglern gerne als Hauptkritikobjekt galt, keine Blöße. Danach geht's immer schön durchmischt weiter mit alten Hits und neuen Schmankerln. Neuere Highlights wie 'Hell Was Made In Heaven' und 'Mr.Torture' gehen Hand in Hand mit der kongenialen Überhymne 'Keeper Of The Seven Keys' und der ernsthaft genial gesungenen Ballade 'A Tale That Wasn't Right'. Die Ansagen und Spielchen mit den Zuschauern zwischendurch zeigen, dass nicht nur die Performance, sondern auch die Stimmung klasse war, und HELLOWEEN eben live noch immer ein Garant für eine tolle Party sind. Wer nämlich behaupten will, dass HELLOWEEN heute nur noch vom Glanz der alten Zeit leben würden, der soll sich einfach mal das Abschlusstriple der ersten CD mit 'Mr. Torture', 'If I Could Fly' und 'Power' reinfahren und ordentlich aufpassen, wie das Publikum dabei abgeht. Gerade die Chöre bei 'Power' sind wirklich nicht von dieser Welt. Respekt! Auf der zweiten CD geht's entsprechend gut gelaunt weiter, was nicht verwundert, wenn die Herrschaften doch gleich standesgemäß mit einer Zehn-Minuten-Version von 'Future World' loslegen, die gnadenlos abgefeiert wird. Die Leute hatten Spaß an den Mitsingspielchen, und das zählt. Es folgen zwei weitere neue Songs, bevor der Party-Doppelschlag mit 'I Want Out' und 'Dr. Stein' den Brasilien-Gig würdig abrundet. Als Bonus gibt es noch die beiden weiteren Epics 'Occasion Avenue' und 'Halloween' in Versionen aus Tokio und dem tschechischen Vicovice.
Nach über zehn Jahren war es also durchaus mal wieder Zeit für ein authentisches Livedokument von HELLOWEEN, das den aktuellen Stand der Band repräsentiert, und dieses ist mit "Live In Sao Paolo" ziemlich perfekt gelungen. Klar, wer Andi Deris noch nie mochte, der wird auch hier wieder was zum Nörgeln haben, aber wen juckt's. Die HELLOWEEN-Fans wissen, was sie an ihm haben, und für die ist das Scheibchen ja auch gemacht. Sollte man als Fan haben, zumal die Songauswahl und der Sound ebenfalls klasse sind. Das einzige, was ich vermisst habe, war ein Song aus der Hansen-on-vocals-Phase. Die bringt Andi nämlich meistens auch sehr cool rüber. Aber man kann eben nicht alles haben.
Anspieltipps: Eagle Fly Free, Keeper Of The Seven Keys, Power, Hell Was Made In Heaven, Dr. Stein
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle