HELLOWEEN - Pink Bubbles Go Ape
Mehr über Helloween
- Genre:
- Melodic Metal
- Label:
- Essential Records
- Pink Bubbles Go Ape
- Kids Of The Century
- Back On The Streets
- Number One
- Heavy Metal Hamsters
- Goin' Home
- Someone's Crying
- Mankind
- I'm Doin' Fine, Crazy Man
- The Chance
- Your Turn
Wieso wurde dieses Album von allen Seiten kritisiert? Wieso gab es bandinternen Streit? Wieso gingen die Verkaufszahlen den Bach hinunter? Den Weltstarstatus hatten die fünf Kürbisköpfe genau ein Doppelalbum lang (“Keeper Of The Seven Keys“), und dann kam das ominöse “Pink Bubbles Go Ape“, und zwar ohne Kai Hansen, der vor dem Album ausgestiegen ist, um seine eigene Band GAMMA RAY zu gründen.
Nach einer ausgedehnten Welttournee, einem Livealbum (“Live In The UK“), einer fragwürdigen Best-Of-CD (“The Best, The Rest, The Rare“) und einem langjährigen Streit mit ihrer ehemaligen Plattenfirma Noise International kam 1991 das meistkritisierte Album der HELLOWEEN-Diskografie heraus. Die Produktionskosten lagen im sechsstelligen Bereich, es gab Grüppchenbildung innerhalb der Band und Goldkehlchen Michael Kiske wollte eigentlich schon lange keine Metalröhre mehr sein. Gute Vorraussetzungen für ein neues Album? Nein, sicherlich nicht, aber dass man das alles in den Hintergrund schieben kann und sich ganz ohne Vorurteil auf das Album konzentrieren kann, das haben einige Kritiker wohl nicht bemerkt.
Bescheidenerweise kann ich behaupten, sämtliche veröffentlichte HELLOWEEN-Songs zu kennen, und diese elf Songs gehören zum großen Teil zu den Besseren der Bandhistorie. Dass auch absolute Überknaller enthalten sind, ist vielen Metallern leider bisher verborgen geblieben...
Da wäre der Opener ’Kids Of The Century’, ein Uptemporocker mit genialem Refrain und einem Michael Kiske in Bestlaune. Da wäre die Midtempo-Halbballade ’Number One’, ein edles Stück mit vielen Überraschungen. Außerdem ’Heavy Metal Hamsters’, ein Gutelaunesong, der auch auf “Keeper Of The Seven Keys“ hätte stehen können. Der meist unterbewertete Song des Albums ist aber mit Sicherheit ’Someone’s Crying’. Wenn solch ein genialer Melodic-Metal-Song von Möchtegernmetallern wie HAMMERFALL geschrieben werden würde, dann würden sie gleich wieder abgefeiert werden! Mit ’Mankind’ existiert dann noch ein absoluter Geheimtipp, der ähnlich wie ’Number One’ aufgebaut ist, aber einen melancholischeren Touch besitzt. Der einzig heute noch geläufige Livesong ist der vorletzte Track (’The Chance’), wiederum ein sehr guter Melodic-Song mit fantastischen Gitarrenmelodien.
Was haben die Fans erwartet? Ein zweites (beziehungsweise drittes) “Keeper Of The Seven Keys“? Ich liebe die beiden Scheiben, klar, aber auch hier ist nach genauerer Betrachtung ein fast ebenbürtiges Album entstanden, mit der besonderen Stärke, nicht mit Kinderliedmelodien oder –texten ausgestattet zu sein. Die Produktion ist mit Sicherheit in Anbetracht der oben genannten Summe sehr enttäuschend ausgefallen, aber macht ja nicht allzu viel, solange das Songmaterial stimmt, was hier eindeutig der Fall ist! Gerade mal zwei Songs sind unterdurchschnittlich: Das für das nächste Album (“Chameleon“) richtungsweisende ’Goin’ Home’ und ’I’m Doin’ Fine, Crazy Man’, das nach einer gewissen Zeit einfach nur langweilig wirkt.
FAZIT: Es gibt keinen Weg an diesem Album vorbei. Hört nicht auf die allgemeine Meinung, sondern bildet euch eure eigene dazu, ihr werdet es nicht bereuen. An die Herren Kürbisköpfe: Studiert mal wieder ein paar Songs für die nächste Tour ein!
Anspieltipps: Kids Of The Century, Someone's Crying, Mankind, The Chance
- Redakteur:
- Christian Hubert