HELRITT - Trotzend dem Niedergang
Mehr über Helritt
- Genre:
- Pagan Metal / Black Metal
- Label:
- Det Germanske Folket / Ureuropa / Twilight
- Release:
- 02.02.2007
- Das Mahl
- Die Jagd
- Berge
- Brennende Stürme
- Wotans Esch
- Ehrvoller Weg
- Trotzend dem Niedergang
- Windsang
Wenn eine Band auf den Namen HELRITT hört, ihr Name in Runen des älteren Futhark geschrieben steht, das Cover von einer verschneiten Waldlichtung geziert wird und die Texte des Albums "Trotzend dem Niedergang" durchweg in deutscher Sprache verfasst sind, dann liegt ihr sicher richtig mit der Vermutung, dass es sich um heidnisch geprägtes Schwarzmetall handeln dürfte. Angesichts der chronischen Überbevölkerung dieses Genres mutet das einsame Szenario auf dem Umschlagbild schon fast ein wenig ironisch an, doch wollen wir der Band aus dem schönen Thüringerland mal keinen Strick draus drehen, dass es angesichts der subkulturellen Entwicklung heutzutage schwer ist, im gewählten Genre noch einen Originalitätspreis zu gewinnen.
Den gibt es dementsprechend auch für Hels Reiter nicht, denn die Kombination klirrender, nordisch zerkeifter Schwarzraserei mit einigen folkloristischen Melodiebögen und entsprechender Klangfarbe, einer gehörigen Portion Epik und den damit einhergehenden klar und bedeutungsvoll gesungenen Passagen, ist Genrestandard, so dass es zur Einschätzung der Scheibe in erster Linie auf die Umsetzung ankommt; und darauf, ob es trotz der standardisierten Elemente ein paar kleine Überraschungen gibt. Letzteres ist durchaus der Fall, denn einige Breaks und Stimmungswechsel sowie die eine oder andere kleine Finesse im Gitarrenbereich wissen sehr wohl Akzente zu setzen, was etwa bei 'Berge' schön zu Tage tritt. Oder in den schnellen, thrashigen Riffs des 'Ehrvollen Weges' und den akustischen Einsprengseln beim Titelstück. Richtig stark ist auch der verstärkte Einsatz des klaren Gesangs schon zu Anfang der 'Brennenden Stürme' oder das im Gitarrenbereich traditioneller metallisch ausgerichtete 'Wotans Esch' mit dem hier dominanten Heldengesang.
Die Umsetzung ist ebenfalls gelungen, wenn auch nicht vollendet. Der Sound ist ausgewogen und druckvoll, dabei aber auch mal recht holprig und nicht allzu differenziert; hier dürfte noch etwas nachgelegt werden. Abgerundet wird das Ganze aber durch ein schönes, mit viel Liebe zum Detail gestaltetes Booklet, so dass der passionierte Heidenmensch sicher seine Freude an der Scheibe haben wird. Um im Genre ganz vorne mitspielen zu können, müssen die Thüringer aber noch an sich arbeiten, denn die Messlatte wurde von Truppen wie KAMPFAR, FALKENBACH und einigen anderen sehr hoch gelegt.
Anspieltipps: Berge, Brennende Stürme, Wotans Esch
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle