HELSTAR - The King Of Hell
Mehr über Helstar
- Genre:
- Power Metal / Thrash Metal
- Label:
- AFM / Soulfood
- Release:
- 26.09.2008
- The King Of Hell
- The Plague Called Man
- Tormentor
- When Empires Fall
- Wicked Disposition
- Caress Of The Dead
- Pain Will Be Thy Name
- In My Darkness
- The Garden of Temptation
- White Witch (Digipack-Bonustrack)
- Tormentor (Digipack-Bonustrack)
- Caress Of The Dead (Digipack-Bonustrack)
Der kleine texanische Sänger James Rivera ist in seinem Metaller-Leben weite Wege gegangen und die Liste der Bands, deren Werke und Auftritte er mit seiner einzigartigen Stimme veredelt hat, scheint endlos. Seine Stammband war jedoch stets die Houston-Legende HELSTAR, zu welcher er trotz aller Wirrungen immer wieder zurück kehrte. Nach den vier klassischen Achtziger-Meisterwerken HELSTARs gab es ein kurzes Comeback in den Neunzigern, welches mit verändertem Line-up und von soundtechnischen Problemen geplagt das doch erschreckend schwache "Multiples Of Black"-Album veröffentlichte, von dem sich James selbst heute wünscht, dass er es niemals aufgenommen hätte. Danach ging er mit Bands wie DESTINY'S END und DISTANT THUNDER seine eigenen Wege, welche zwar einen Teil des HELSTAR-Erbes zu tragen fähig waren, die Rufe der Fans nach einer Rückkehr des Originals jedoch nicht verstummen ließen.
So kam es zunächst zu erneuten Liveauftritten Riveras mit wechselnden Musikern als HELSTAR beim "Keep It True" und anderen Festivals, bevor 2006 schließlich die Reunion des "Remnants Of War"-Line-ups proklamiert wurde. Frontsirene James Rivera, das Gitarren-Gewitter-Duo Larry Barragan/Rob Trevino und Power-Basser Jerry Abarca haben sich mit "Multiples"-Trommler Russel DeLeon zusammen getan und sind gewillt, genau dort anzuknüpfen, wo der Höllenstern nach "Nosferatu" 1989 langsam verblasste. Zuerst kam die Compilation "Sins Of The Past" ums Eck, die des sinnlosen Formats wegen trotz zweier vielversprechender neuer Stücke bei mir damals nicht so gut weg kam.
Doch nun ist es endlich da, das Comeback "The King Of Hell", und ich will es vorweg nehmen: Diese Scheibe verdient den Begriff weit mehr als die ganz überwiegende Mehrheit der halbherzigen oder bemühten und doch gescheiterten Reunions, welche die Welt nicht brauchte. Denn vom mystischen Intro, welches das unbarmherzig riffende Titelstück einleitet, bis zum iberisch-arabisch eingeleiteten ausladenden Rausschmeißer 'Garden Of Temptation' zeigt sich die Band völlig kompromisslos und in bestechender Form. "The King Of Hell" ist keine halbgare Wiedervereinigung, kein blasses Abbild der Vergangenheit, sondern eine triumphale Rückkehr, die Auferstehung HELSTARs. In einen mächtig drückenden und doch klassisch metallischen Sound gewandet, zelebrieren die Texaner ihren unverkennbaren Bastard aus US-Power-Metal und progressivem Speed/Thrash, der beispielsweise mit einer hackenden und groovenden Nummer wie 'The Plague Called Man' oder dem melodisch sehr eingängigen und doch vertrackt und anspruchsvoll aufgebauten 'Tormentor' eine Perle an die andere reiht.
Die gedoppelten und (dis-)harmonisch unverkennbaren Leadgitarren der Herren Barragan und Trevina machen das etwas PRIEST-lastige 'When Empires Fall' zusammen mit Riveras Glas schneidender Sirene ebenso zum Highlight wie DeLeons trommelndes Maschinengewehr und die mächtigen Riffs 'Wicked Disposition' zu einem weiteren kreisenden Hammer werden lassen. In dieser Tour und auf diesem immens hohen Niveau geht es munter weiter: Die Herren HELSTAR geben sich bei keinem Stück eine Blöße und können sich mit Titeln wie dem bereits von der Compilation bekannten und hier neu eingespielten 'Caress Of The Dead' oder dem technisch sehr anspruchsvoll gezockten und beinharten 'Pain Will Be Thy Name' auf ganzer Linie beweisen. Infernalische Screams und tolle Shout-Chöre sind Trumpf, bevor das Quintett mit dem getrageneren und episch angelegten 'In My Darkness' eigene Großtaten wie 'Winds Of War' zitiert und schließlich ein Hammeralbum beschließt, das so kaum einer erwartet hätte.
Für US-Metal-Fans ist die neue HELSTAR ein definitiver Pflichtkauf und für mich ein ganz heißer Kandidat für vorderen Plätze der Jahresauswertung. Die Sammler unter euch seien drauf hingewiesen, dass es das Meisterwerk in mehrerlei limitierten Auflagen gibt. Zum einen als Vinyl und zum anderen als Digipack mit drei Bonustracks. Außerdem soll es ein CD-Boxset geben, das neben "The King Of Hell" auch die erwähnte Compilation "Sins Of The Past" enthält.
Anspieltipps: The Plague Called Man, Wicked Exposition, Caress Of The Dead, In My Darkness.
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle