HERE ON EARTH - Thallium
Mehr über Here On Earth
- Genre:
- Progressive Rock
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 19.10.2018
- Out Of The Blue
- Believers And Liars
- Laniakea
- Let Me In
- 0,6 ppm
- Alterity
- Dream Walk
- Layers
- Inhuman Tools
- Light And Hope
Herausragender Prog aus der Hand einer zukünftigen Kultkapelle
Bei polnischem progressive Rock muss man selbstverständlich in erster Linie an RIVERSIDE denken; die polnische Institution hat das Interesse an den vertrackteren Sounds im eigenen Lande nicht nur geweckt, sondern gleichzeitig eine komplette Szene belebt, in der sich mittlerweile einige spannende Acts tummeln, die irgendwann ebenfalls in die großen Fußstapfen treten möchten. Eine dieser jungen Combos hört auf den Namen HERE ON EARTH und hat bereits im vergangenen Jahr ein Album veröffentlicht, das sich vor dem großen Bruder in keinster Weise verstecken muss.
Die Ansätze sind vergleichbar, allerdings verteilen die Newcomer auf ihrem zweiten Album ihre Prioritäten ein wenig anders. So würzt HERE ON EARTH den größten Teil von "Thallium" mit alternativen Gitarrensounds, baut aber auch den sphärischen Überbau komplett anders auf. Vieles geht über emotionale Wendungen, die sowohl in der herausragenden Gesangsdarbietung von Frontmann Krzysztof Wróbel vollzogen werden als auch in den tollen akustischen Interludien, mit denen alle zehn Stücke von "Thallium" ausreichend ausgestattet sind. Gleichzeitig nähert sich die Band in ihrer Rhythmusarbeit immer wieder den Gottvätern des Modern Progs an. TOOL ist ein ständiges Thema bei der Rahmenuntermalung und insbesondere die Drum-Performance ist sehr nahe an den kürzlich zurückgekehrten Amerikanern dran - und das schafft wiederum Kontraste, von denen die Kompositionen mehrheitlich profitieren.
Speziell in der zweiten Hälfte reiht sich ein Highlight an das nächste, sei es das dezent symphonisch geprägte 'Layers', das monumentale 'Dream Walk' oder das stimmungsvolle 'Light And Hope', mit dem HERE ON EARTH ein letztlich absolut fantastisches Album krönt. "Thallium" ist ein unberechenbarer Trip durch düstere Emotionen, wie ihn sonst nur Bands wie eben TOOL, PAIN OF SALVATION und selbstredend RIVERSIDE auf diesem Niveau umsetzen können. Die Scheibe wächst und wächst, sie offenbart so viel unglaublich Schönes und gefällt mit einer Inszenierung, die professioneller und dennoch authentischer kaum sein könnte. Am polnischen Prog-Himmel ist definitiv ein neuer Stern aufgegangen, dessen Leuchtkraft bereits jetzt so stark ist, dass selbst die besagten Landsmänner Probleme bekommen dürften, diesen Silberling zu toppen. Wahrlich herausragend!
Anspieltipps: jeder einzelne Song
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Björn Backes