HERETIC ORDER, THE - Evil Rising
Mehr über Heretic Order, The
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Massacre Records
- Release:
- 22.06.2018
- Prelude
- Evil Rising
- Unholy War
- Hate Is Born
- Omens
- Mortification Of The Flesh
- Under The Cross Of Pain
- Straight Down (To Hell)
- The Mask
- The Forest Of The Impaled
- The Scourge Of God
- Visions
Da war mehr drin - wieder einmal!
Kreuzte man die alten SABBATH-Schinken mit theatralischem, okkultem Heavy Metal, dazu hier und dort eine Schippe KING DIAMOND adaptieren und sich gelegentlich den Luxus erlauben, zwischen klassischem Hardrock und Death Metal die Flügel auszuspannen, könnte man es sich eigentlich ganz einfach machen - denn das neue Album von THE HERETIC ORDER versucht diesen Brückenschlag, allerdings nur selten wirklich erfolgreich.
Denn sobald die Band sich auf die Reise durch die verschiedenen Subgenres des klassischen Heavy Metals begibt, eckt sie immer wieder mit qualitativen Unzulänglichkeiten an, die sich als roter Faden durch ein inhaltlich sehr spannendes, in seiner Ausarbeitung aber letztlich eher dürftiges Album ziehen. Gerade die melodischen Basteleien von "Evil Rising" sind immer wieder Stein des Anstoßes, weil die meist im mittleren Tempo vorgeführten Nummern scheinbar nicht in der Lage sind, die Hookline-Ansätze zu perfektionieren. Vor allem in der ersten Hälfte wirkt die Sache daher auch etwas lieblos, obschon es an kreativen Optionen bei THE HERETIC ORDER nicht mangelt. Doch die Arrangements haben keinen zündenden Funken, die stampfenden Grooves verblassen mit der Zeit, und wenn die angesprochene Theatralik als letzte Ausfahrt wieder versöhnlich stimmen soll, ist auch hier nicht die erforderliche Leidenschaft spürbar, die Songs wie 'Omens' und 'Under The Cross Of Pain' schlicht und einfach benötigen.
Immerhin hat die Band es im Schlussdrittel doch noch irgendwie hinbekommen, das Interesse neu aufflammen zu lassen, weil epische Kompositionen wie das überlange 'Scourge Of God' und das kraftvolle 'Visions' all das nachholen, was die Musiker in der vorangegangenen Dreiviertelstunde verpasst haben. Die Melodiebögen nähern sich dem guten Geschmack, die Riffs sind auch in der wiederholten Form nicht so träge, und die Performance von Lord Ragnar Wagner gefällt auch ein ganzes Stück besser als in den uninspiriert wirkenden Nummern der ersten Halbzeit.
Die Rettung erfolgt aber trotzdem zu spät und ist am Ende nur als Schadensbegrenzung zu werten: "Evil Rising" hat große Ambitionen, liefert aber nur überschaubar Zählbares. Überzeugende Konzeptalben klingen letztlich anders als dieses hier!
Anspieltipps: Scourge Of God, Visions
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Björn Backes