HERETIQUE - De Non Existentia Dei
Mehr über Heretique
- Genre:
- Death Metal / Black Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Via Nocturna
- Release:
- 26.03.2016
- Chimera (Preludium)
- Sweet Stench Of Rotting Human Flesh
- De Non Existentia Dei
- Dying In Hate
- Following Through (Interludium)
- Dimension
- Czarna Polewka
- From The Black Soil
- Unknown Whispers
- Spiritus Antichristi
- The Raven
- End Of Transmission (Postludium)
Neue polnische Extremkost!
Der Kampf gegen religiöse Obrigkeiten ist in keinem europäischen Staat so tief in der extremen Musik verwurzelt wie in Polen. Angesichts der vielen Verschmähungen, die nationale Combos in den letzten Jahren hinnehmen mussten, ist es aber immer wieder erstaunlich, wie viele frische Bands im Namen der Religionsfreiheit ihre Marke setzen. Jüngstes Beispiel: HERETIQUE.
Bereits vor vier Jahren erzeugte das ambitionierte Quintett im polnischen Underground einen kleinen Flächenbrand und veröffentlichte mit "Ore Veritatis" einen packenden Longplayer in der Schnittmenge aus technisch versiertem Old-School-Death und infernalischem Midtempo-Black Metal. Auf "De Non Existentia Dei" geht diese hasserfüllte, wahrhaftig bösartig inszenierte Reise nun weiter und führt die Band zu ganz neuen Herausforderungen. Der musikalische Ansatz ist anno 2016 vielfältiger, und auch wenn HERETIQUE hin und wieder suggeriert, gerne den rumpeligen Todesblei-Sound mancher amerikanisscher Kollegen fortsetzen zu wollen, so ist es doch die gelegentlich sphärische Aufarbeitung in Verbindung mit den vielen finsteren Zwischenklängen, mit denen das neue Album sich auch seine musikalischen Freiheiten gönnt - und das wohlgemerkt sehr überzeugend.
"De Non Exietentia Dei" macht aus seiner grundlegenden Aggression keinen Hehl, poltert sie aber nicht einfach nur in schrammeligen Akkorden heraus. Es steckt wesentlich meehr Anspruch in der Platte, als man anfangs vermuten mag, auch wenn sich die Truppe mit 'Sweet Stench Of Rotting Human Flesh' und 'Czarna Polewka' immer wieder Raum verschafft und auch mal die Handbremse löst. Doch es sind Nummeern wie 'The Raven' und 'Dimension', die das Ganze auf ein höheres Level hieven und sich den konventionellen Death-Metal-Sounds auf sehr angenehme Weise entziehen, ohne dabei das boshafte Antlitz des Bandsounds zu kompensieren. Dementsprechend benötigt es selbstverständlich ein wenig Zeit, bis man sich auf "De Non Existentia Dei" zurechtgefunden hat, zumal die Polen auf eine recht eigenwillige Gesangsperformance zurückgreifen. Doch es ist nicht abzustreiten, dass hinter diesem Album eine Menge Substanz steckt und tatsächlich die Möglichkeit besteht, dass eine Truppe wuie HERETIQUE eines Tages das Erbe von BEHEMOTH antreten kann. Vielleicht sind diese Polen nicht ganz so radikal wie Nergal und Co. Aber musikalisch gleichen sie sich auf ihrer zweiten Scheibe schon stark deren Niveau an.
Anspieltipps: Dimension, The Raven, De Non Existentia Dei
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes