HERIN - Hiding In Plain Sight
Mehr über Herin
- Genre:
- Progressive Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Laser's Edge
- Release:
- 01.11.2024
- Warning Signs
- The Darkest Hour
- Living In The Night
- The Heart Of You
- Secret Adversary
- A Wrinkle In Time
- Second Ending
- Safe House (Isolation)
- Slow To Crumble
- Wilderness Years
- White Dandelions
Neues Album des TILES-Leaders.
Erinnert sich noch jemand an die amerikanischen Proggies von TILES? Die Band, die vor allem Ende der 90er mit einigen suspekten Cover-Artworks auf sich aufmerksam machte, musikalisch bei der hiesigen Prog-Gemeinde aber stets gemischte Gefühle auslöste? Die Herrschaften sind auch heute noch als aktive Combo gelistet, haben aber seit einer knappen Dekade kein neues Material mehr veröffentlicht und sind auch livehaftig nicht mehr vorstellig geworden. Sie haben aber dennoch einen ordentlich gefüllten Katalog, dessen Highlight "Window Dressing" bis heute zu den meist unterschätzten Alben im Prog-Metier gehört. Chris Herin, seines Zeichens Gitarrist, Keyboarder und Songschreiber der Truppe aus Detroit, hat die lange Wartezeit zwischen den Aktivitäten seiner Stammkapelle nun nicht mehr aushalten können und mit HERIN ein neues Projekt gegründet, das sich nur phasenweise am Material seines eigentlichen Brötchengebers orientiert. Es gibt aber denoch so manchen klaren Link in seine musikalische Vergangenheit, vor allem dann, wenn das Tempo reduziert wird und balladeske Klänge die Oberhand übernehmen.
"Hiding In Plain Sight" ist der erste Release seiner Soloband und gleichzeitig ein beispielhaftes Unterfangen in Sachen melodischer Harmonielehre. Herin komponiert hier vorwiegende ruhigere Tracks, kredenzt seinen Hörern einige wunderschöne Melodien und sucht sein Heil in der Flucht in den einprägsamen Melodic Rock, nicht jedoch ohne dabei so manchen anspruchsvolleren Twist in seine Songs einzubauen. Alle elf Songs könnten an sich formidable Ohrwürmer sein, würde "Hiding In Plain Sight" abseits der meist akustischen Nummern nicht auch wieder vertrackte Rhythmen und etwas anspruchsvollere Arrangements anbieten, die sich gelegentlich auch an die letzten beiden TILES-Alben anschmiegen. So gibt es zwischen beschwingten Grooves, feinen Halbballaden und einigen Country-affinen Nummern immer noch eine gesunde Ladung amerikanischen Prog Rocks, diesmal aber durchaus konsensfähig, weil der größte Teil der neuen Songs auch wirklich sehr eingängig ist. Vielleicht ist genau das ja auch der Faktor gewesen, der seine Hauptband dauerhaft vom Erfolg ferngehalten hat.
"Hiding In Plain Sight" ist nicht nur ein unterhaltsames Werk, sondern über die gesamte Distanz ein richtig cooler Genre-Mix geworden, der sich stilistisch nie wirklich festlegen möchte, dies aber auch nicht muss. Hier gehen beiden Daumen nach oben!
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes