HERIOT - Devoured By The Mouth Of Hell
Auch im Soundcheck: Soundcheck 09/24
Mehr über Heriot
- Genre:
- Deathcore
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Century Media
- Release:
- 27.09.2024
- Foul Void
- Harm Sequence
- Opaline
- Siege Lord
- Sentenced To The Blade
- Solvent Gaze
- Lashed
- At The Fortress Gate
- Visage
- Mourn
Düster gefärbte Intensität zwischen durchgehender Unterkühlung.
Eine Mischung aus brachialem Metalcore und sphärischen Industrial-Sounds - kann das funktionieren? Dieser Frage gehen die Musiker von HERIOT auf ihrem neuen Album nach und gehen dabei in der Tat recht unkonventionelle Wege. Bieten die Briten auf der einen Seite brutalste Grooves mit einem mächtigen Deathcore-Fundament, tummeln sie sich an anderer Stelle in der unterkühlten Welt des Industrial Metals und kreieren hierbei einige enorm starke Spannungsbögen, die löblicherweise nicht direkt wieder von der puren Riffgewalt der gelegentlichen Aggro-Parts zerstört werden.
Der Reiz in "Devoured By The Mouth Of Hell" liegt zweifelsohne in der manchmal recht ungewöhnlichen Mixtur, in der Überraschungseffekte an der Tagesordnung sind und die Band sich nie so recht in die Karten schauen lässt, was nun als nächstes folgen wird. Minimalistisch instrumentierten Stücken wie 'Opaline' und 'Lashed' folgen zwar immer wieder brutalste Attacken wie 'Siege Lord' und 'At The Fortress Gate', jedoch ist die Platte dennoch kaum berechenbar, weil HERIOT sich nicht auf bestimmte Merkmale festlegen lässt. Selbst thrashige Nuancen im Stile der ersten beiden MACHINE HEAD-Alben sind zwischenzeitlich erlaubt, solange es in den kontrastreichen Apparat hineinpasst, den die Band hier erstellt. Dass sich diese Sterilität, die das Industrial-Geschredder zeitweise initiiert, wunderbar mit den finsteren atmosphärischen Parts koppeln lässt, weiß HERIOT richtig gut zu nutzen, auch wenn Hooklines und dergleichen in der Folge auf der Strecke bleiben.
"Devoured By The Mouth Of Hell" ist eine faszinierend inszenierte Aneinanderreihung von Aufregern in einer manchmal gar Soundtrack-artigen Dramaturgie und in eine Dynamik eingebettet, deren fesselnde Intensität gewaltig ist. Vielleicht sind anfangs noch einige Passagen eine Spur zu fragmentiert, doch dieses vermeintliche Defizit gleicht HERIOT nachfolgend doppelt und dreifach wieder aus. Dieses Album muss zwar erarbeitet und erforscht werden, doch die vielen angenehmen Gegensätze befeuern hier sofort die dafür notwendige Leidenschaft und hinterlassen einen richtig starken Output einer sehr, sehr spannenden Combo!
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes