HEROD - Rich Man's War, Poor Man's Fight
Mehr über Herod
- Genre:
- Heavy Metal
- Label:
- Lifeforce / Soulfood
- Release:
- 28.04.2006
- Assimilation
- All Night
- One Life To Burn
- Lies And Betrayal
- The Fire
- Broken Promises
- Forever
- The Ring
- Grand Design
- Journey Of Creation
Tja, fünf Jungs aus Amerika stehen beim deutschen Modern-Metal-Label Lifeforce unter Vertrag und bringen ihr drittes Album raus. Alles klar... Metalcore! Aber weit gefehlt, denn schon auf ihrem letzten Werk "For Whom The Gods Would Destroy" entfernten sich HEROD stark von ihren Hardcorewurzeln und mischten stattdessen traditionelle Elemente in ihren Sound.
Mittlerweile ist von den Wurzeln absolut nichts mehr zu erkennen und man zockt traditionellen Heavy Metal zwischen NWoBHM-Größen wie SAXON, PRIEST oder MAIDEN. Auf der anderen Seite ist man aber auch gelegentlichen Ausflügen in den klassischen Thrash Metal nicht abgeneigt, hier lugen vor allem ANTHRAX um die Ecke.
In nur vierzig Minuten feuern die Amis zehn Songs ab und machen zumindest zu Beginn richtig Spaß. 'Assimilation' brettert mit tollen Melodien und mitreißenden Speed-Metal-Riffs durch die Gegend. Auch Sänger Jason Russo bemüht sich sichtlich um Abwechslung und meistert sowohl die hohen als auch die aggressiveren Vocals mühelos. Das größte Manko der Scheibe macht sich aber schon nach wenigen Sekunden bemerkbar.
Die Produktion ist, gelinde gesagt, unter aller Sau. Die Drums scheppern unangenehm vor sich hin, die Gitarren klingen äußerst dünn. Es ist ja ok, Musik im Stile der 80er zu spielen, aber man muss doch nicht auch so aufnehmen wie damals. Sehr schade, das raubt dem Album einiges an Durchschlagskraft.
Auch songwriterisch wäre mehr drin gewesen, leider kommen nicht alle Tracks so unbekümmert und frisch daher wie der Opener. Den schleppenden Songs fehlen die ganz großen Melodien, die sich dauerhaft im Ohr festsetzen. Das ist zwar alles nett gemacht und handwerklich durchaus annehmbar, aber es fehlt das gewisse Etwas. Vielleicht fehlen auch einfach nur mitreißende Refrains, wie etwa bei der ansonsten durchaus schönen Ballade 'Forever'. Die Band wird es sehr schwer haben, mit ihrem Sound die Zielgruppe zu erreichen, da diese wohl beim Namen Lifeforce Records alle Scheuklappen rausfahren, die verfügbar sind. Trotzdem, so schlecht ist das Album nicht. Wenn sich HEROD beim nächsten Mal vielleicht etwas mehr auf die Thrashkante verlagern, kann die Mischung sogar richtig Spaß machen. So ist es ein nettes Old-School-Album, dem es nur an den ganz großen Momenten und vor allem an einer gescheiten Produktion mangelt.
Anspieltipps: Assimilation
- Redakteur:
- Kilian Fried