HEROD - They Were None
Mehr über Herod
- Genre:
- Sludge / Noisecore
- ∅-Note:
- 5.50
- Label:
- Mighty Music/ Target Distribution
- Release:
- 02.05.2014
- The Fall
- Glory North
- Inner Peace
- Northern Lights
- Sad Hill Part I
- We Are The Failure
- Albert Fish
- Betraying Satan
- Watch 'em Die
- No Forgiveness For Vultures
- Sad Hill Part II
Bedrohlich und apokalyptisch - und leider monoton!
Schon vor acht Jahren entsann Pierre Carroz während einees Aufenthalts im schwedischen Malmö die Idee zum post-apokalyptischen Sound von HEROD. In Eigenregie begann er, Riffs zu sammeln und auf seinem 4-Spur-Recorder festzuhalten, entschied sich jedoch erst wesentlich später, sein Material auch weiteren Kollegen zugänglich zu machen. 2011 entstand dann das Bandformat, dem unter anderem auch A FINE DAY TO EXIT-Frontmann David Glassey angehört - und in Triostärke nahm man ein weiteres Jahr später schließlich den Erstling "They Were None" auf. Nachdem die Schweizer ihren Labeldeal bei Mighty Music unterzeichnen konnten, wurde das Projekt schließlich umgesetzt und veröffentlicht - allerdings muss man in Frage stellen, ob der lange Entwicklungsprozess auch gänzlich produktiv genutzt wurde.
Denn auf "They Were None" stößt man sich relativ schnell an der monotonen Vorgehensweise, mit der Mastermind Carroz seine Riffs interpretiert. Das gesamte Album folgt einem nahezu identischen Tempo, will sich dabei auf seine depressive, immer wieder beklemmende Stimmung verlasen, bleibt aber mit wachsender Spielzeit ungebremst starr und unbeweglich, gerade was die Weiterentwicklung mancher Kernriffs angeht. Die Formel lautet schlicht und einfach: düstere Atmosphäre, enorm tief gestimmte Gitarren, hier und dort ein bösartiges Grollen, am Ende aber nix Zählbares oder gar Euphorisierendes. Die Band orientiert sich hierbei gerne an Größen wie CULT OF LUNA und BREACH, kann aber beim Finetuning niemals an deren Intensität heranreichen, gerade weil das erstellte apokalyptische Szenario in kaum einer Sequenz greifen will. Wenn sich beispielsweise in 'Inner Peace' oder 'We Are The Failure' eine eindringliche Gitarrenwand aufbaut, wartet man auf den großen Knall, auf die entscheidende Eruption - jedoch leider vergeblich. Und diese Form der (An-)Spannung bleibt auf "They Were None" viel zu oft ungenutzt und nachlässsig verwertet. Denn gerade die düsteren Elemente, sind wirklich brauchbar und haben Potenzial; doch beim Songwriting fehlen in letzter Konsequenz die zündenden Ideen, um das Ganze auf ein höheres Niveau zu heben bzw. einfach etwas mehr Leben in die Arrangements zu bringen.
Verfechter des noisigen Sludge-Sounds könnten dennoch Gefallen an HEROD bzw. "They Were None" finden, sollten sie sich nicht am starren Vorgehen der Band stoßen. Da besagte Einflüsse hier jedoch schon wesentlich stärkeres Material veröffentlicht haben, darf man in Frage stellen, dass sich die drei Musiker mit ihrem Erstling durchsetzen werden.
Anspieltipps: Watch 'em Die, Northern Lights
- Note:
- 5.50
- Redakteur:
- Björn Backes