HERSIR - Hateful Draugar From The Underground
Mehr über Hersir
- Genre:
- Melodic Black Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Darkness Shall Rise Productions
- Release:
- 28.03.2025
- Dauðvána
- Hateful Draugar From The Underground
- The Ironclad Fighters Of Hjaðningavíg
- The Fiddler
- Walking The Way Of Giants
- Holocaust Winter
- Valgaldr
- Purification By Fire
- Blood Runs From The Hörgr
- Divinations At The Old Springs
Leidenschaft gepaart mit Konventionalität - ja, das geht!
Man könnte es einfach dabei belassen, dass HERSIR recht konventionellen, wenn auch zeitweise sehr aggressiven Black Metal aufbietet und sich dabei nicht zu sehr um die Geschehnisse rechts und links schert. Ausgerüstet mit Elementen aus der Pagan-Szene, einigen melodischen Durchbrüchen und einem fest entschlossenen Barden am Mikro, geht die Band auf "Hateful Draugar From The Underground" erstmalig über die volle Distanz und trümmert gerade zu Beginn derart offensiv, dass auch Freunde des rabiateren skandinavischen Death Metals ihre Freude am Riffing haben dürften. Doch im Kern bleibt die Finsternis, pechschwarz, durchgehend böse, aber doch mit reichlich Leidenschaft ausgestattet, um den neuen Silberling konsequent bis zur Ziellinie zu führen. Diese Merkmale sind letztlich auch entscheidend, um HERSIR von Anfang an in eine ziemlich gute Position zu bringen.
Davon abgesehen hat das Duo, dem neben Frontmann Haugbúi auch noch Multiinstrumentalist und Visionär Grim Vindkall angehört, zumindest in kreativer Hinsicht keine wirklich bedeutsamen Neuerungen zu bieten. Hymnischen Stoff gibt es immer wieder mal, wenn auch manchmal nur in abgespeckter Version. Stürmische Uptempo-Passagen zieren derweil über weite Strecken das Bild, und wenn Elemente von EINHERJER und THYRFING die Szenerie kreuzen, dürfen sich sogar Verfechter der frühen Viking-Szene angesprochen fühlen, wenngleich diese Inhalte bei HERSIR oftmals mit räudiger Attitüde weggeknüppelt werden. Denn zu melodisch und damit womöglich auch cheesy soll es auf "Hateful Draugar From The Underground" auf gar keinen Fall werden.
Das Alleinstellungsmerkmal von HERSIR bleibt daher einzig und alleine die offensive Wucht, mit der die Herren aus Göteborg ihr Material versehen, wohingegen das reine Songwriting oftmals konventioelle Züge trägt. Doch wen schert's, wenn der Output meist überzeugend geraten ist und lediglich der Verzicht auf spürbar eigenständige Komponenten als Kritik eingeworfen werden darf? "Hateful Draugar From The Underground" mag das Genre mitnichten neu erfinden, leistet aber einen recht anständigen Beitrag, speziell vor dem Hintergrund, dass die Band gerade erst am Start ist!
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes