HERZBLUT - Eigene Helden
Mehr über Herzblut
- Genre:
- Deutschrock
- ∅-Note:
- 3.50
- Label:
- MetalSpiesser Records
- Release:
- 08.09.2017
- Herzblut
- Deine Schuld
- Lass mich in Ruh'
- Niemals spüren
- Nutzloser Dreck
- Wir rasten aus
- Blind
- Dein Typ
- Mein Gesicht
- Allein
- Eigene Helden
- Zapfenstreich
Plakatives Einerlei im Überfluss.
Da haben sich die Jungs von HERZBLUT aber eine Menge aufgebürdet: Die Band aus der Hauptstadt will sich nicht verbiegen lassen, lieber Punk als Schlager spielen, positioniert sich politisch klar gegen rechts und weiß natürlich auch, wie hart das Leben im deutschen Mittelstand ist - zumindest besagen das die Texte des Debütalbums. Dass die fünf Musiker aber tatsächlich erst einmal "Eigene Helden" bleiben, liegt daran, dass die musikalische Aufbereitung des neuen Materials zumeist sehr durchschnittlich ist und das plakative Gehabe in Wort und Ton irgendwann nur noch ein müdes Gähnen hervorruft. Und das ist noch eine vorsichtige Formulierung.
Das Disaster beginnt schon mit der Bandhymne 'Herzblut', die man an die erste Position der neuen Scheibe gesetzt hat. Die Gesangsmelodien und der Gesang an sich sind kaum der Rede wert, der Textinhalt bei den Szeneprotagonisten abgeschrieben und der Refrain ein laues Lüftchen. Schon hier schwant einem Schlimmes. Doch HERZBLUT greifen noch tiefer in die Trickkiste der Unzulänglichkeiten; 'Blind' mit seiner politischen Message klingt wie eine Alibiaussage zum guten Ton, schmalzige Balladen wie 'Niemals spüren' und 'Allein' bringen noch mehr Kitsch in den Sound, und die holprigen Arrangements von 'Nutzloser Dreck' und 'Dein Typ' bestätigen nur, dass bei HERZBLUT noch eine Menge Arbeit ansteht.
Vielleicht sollte die Band einfach ein bisschen mehr Energie freisetzen und dem Rock'n'Roll freie Hand lassen. Eine Nummer wie 'Wir rasten aus' zeigt nämlich, dass nicht alle Hoffnung schon mit dem ersten Album verloren gegangen ist. Dass "Eigene Helden" im Resultat aber ganz und gar dürftig ist, wird dadurch auch nicht mehr relativiert!
- Note:
- 3.50
- Redakteur:
- Björn Backes