HEXVESSEL - All Tree
Auch im Soundcheck: Soundcheck 02/2019
Mehr über Hexvessel
- Genre:
- Psychedelic Forest Folk
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Century Media Records
- Release:
- 15.02.2019
- Blessing
- Son Of The Sky
- Old Tree
- Changeling
- Ancient Astronaut
- Visions Of A.O.S.
- A Sylvan Sign
- Wilderness Spirit
- Otherworld Envoy
- Birthmark
- Journey To Carnac
- Liminal Night
- Closing Circles
Mit 16 PS durch den finnischen Wald.
Matthew McNerney ist ein Tausendsassa, ruhelos, kreativ, authentisch - und maßlos unterbewertet. Was der 41-jährige Exil-Finne in seiner musikalischen Laufbahn auch angefasst hat, es hatte stets Hand und Fuß. Ob avantgardistische Extreme wie mit CODE oder DØDHEIMSGARD, post-punkige Genialitäten wie mit BEASTMILK und aktuell auf seiner Hauptspielwiese mit GRAVE PLEASURES - wo McNerney mitmischt, kommt immer etwas Besonderes heraus.
So verhält es sich auch mit HEXVESSEL. Vor ziemlich genau drei Jahren verzückten die Finnen mit "When We Are Death" Freunde psychedelischen Rocks. Der Trennstrich zu McNerneys GRAVE PLEASURES war seinerzeit nicht deutlich erkennbar. Der begnadete Vokalist lebte auch bei HEXVESSEL seine Vorliebe für Goths und Post Punks wie JOY DIVISION oder BAUHAUS mit seiner Stimme aus, was gleichzeitig ein Trademark seiner Hauptband ist.
"All Tree", der brandneue Silberling von HEXVESSEL ist erfrischend anders. McNerney wird nicht nur als Sänger immer selbstbewusster, sondern auch als Songwriter. So facettenreich wie auf der vorliegenden Scheibe hat der 41-Jährige noch nie gesungen. Allerdings ist auch klar, dass ein ähnlich "kühler" Gesangsstil zu "All Tree" überhaupt nicht gepasst hätte.
Denn - langer Rede, kurzer Sinn: Der vorliegende Langspieler hat rein stilistisch absolut gar nichts mit seinem Vorgänger oder mit allem anderen zu tun, wo McNerney (zumindest nach meinem Kenntnisstand) bislang mitgemischt hat. Metallische Klänge? Fehlanzeige! Rock 'n' Roll? Fehlanzeige! Verzerrte Klampfen? Fehlanzeige! Ja, warum denn dann ein Review auf Powermetal.de? Ganz einfach: Weil aus Herzen und weil geil!
Ich muss zugeben, dass ich im Bereich der hier zelebrierten Folk-Mucke nicht besonders sattelfest bin. Umso objektiver bin ich an "All Tree" herangetreten. Und trotz der insgesamt recht basischen musikalischen Umsetzung (Gesang/Akustik- und cleane E-Gitarre/Bass/Schlagzeug + gelegentlich Violine und Piano) schaffen McNerney und seine Leute tolle Spannungsbögen mit interessanten Wendungen.
Auch wenn ideologisch kaum vergleichbar: Aber hin und wieder schimmern 16 HORSEPOWER, WOVENHAND oder gar BETH GIBBONS & RUSTIN MAN im Hinterkopf. Und wer ähnlich geartete Musik schätzt, wie ich es tue, sollte trotz des enttäuschenden Soundcheck-Ergebnisses unbedingt hineinhören in "All Tree".
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Haris Durakovic