HIGH FIGHTER - Champain
Auch im Soundcheck: Soundcheck 08/2019
Mehr über High Fighter
- Genre:
- Sludge Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Argonauta Records
- Release:
- 26.07.2019
- Before I Disappear
- Shine Equal Dark
- Interlight
- Dead Gift
- Another Cure
- Kozel
- I Will Not
- Interdark
- When We Suffer
- A Shrine
- Champain
Hohe Energiedichte im Schaumwein-Sludge aus Norddeutschland.
Champagner? Schmerzen? Champions? Kampagne? (Champignons?)
Schmerzen verursacht diese Platte bei mir zumindest nicht. Ein wohliges Prickeln (in den Ohren) in Teilen zumindest dann, wenn man es nicht verpasst, laut genug aufzudrehen. "Champain" verliert nämlich definitiv an Qualität, wenn eine zu geringe Lautstärke gewählt wird: 11 wäre eine gute Wahl.
Das zweite Studioalbum der aus meiner eigenen Wahlheimat Hamburg stammenden Band HIGH FIGHTER lässt mich ein wenig zweigespalten zurück. Während der grandiose Opener 'Before I Disappear' mich mit seinem langsamen Aufbau in Verzückung geraten lässt, droht mir das Album schon ab dem zweiten Song wieder zu entgleiten. Für meine Ohren deutlich zu hart kommt 'Shine Equal Dark' daher, was auch daran liegen mag, dass die wirklich sehr guten Clear-Vocal-Parts von Frontfrau Mona Miluski in diesem Stück komplett fehlen. Das (helle) Zwischenspiel ist dann willkommener Balsam für meine Ohren, aber auch die beiden folgenden Tracks schaffen es nicht so recht, zu mir durchzudringen. Ein bisschen Enttäuschung macht sich bei mir breit, bis dann 'Kozel' aus der Anlage tönt. Vor Augen habe ich sofort den tschechischen Ziegenbock mit seinem Bierkrug und ähnlich gut wie Bier meiner Zunge schmeckt, so gefällt auch diese Musik meinen Ohren. Denn ab sofort und durchgehend bis zum Ende der Scheibe hauen mir Mona und ihre vier Jungs energiegeladenen Qualitäts-Output um die Ohren. Zuvor genannter Titel ist mein persönliches Highlight, aber auch das vom Wechsel zwischen Sludge-Schreien und Klargesang lebende 'I Will Not' steht ihm in kaum etwas nach. Bis in die letzten Sekunden des abschließenden Titelstücks wippe und zucke ich mit und frage mich innerlich, welche Note ich hier wohl hätte zücken müssen, wenn auch die A-Seite eine solche Qualität vorzuweisen gehabt hätte.
Vielleicht hängt meine Einschätzung zu den drei (für mein Empfinden) schwächeren Songs auch einfach mit meinem manchmal nicht ganz einfachen Verhältnis zu extremeren Metal-Spielarten zusammen. Sich davon abschrecken lassen sollten Fans gepflegten Sludges also auf keinen Fall und dieses Stück sehr guter Musik dennoch in das heimische Regal stellen.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Daniel Lindhorst