HIGH ON FIRE - Blessed Black Wings
Mehr über High On Fire
- Genre:
- Heavy / Thrash Metal
- Label:
- Relapse
- Release:
- 07.02.2005
- Devilution
- The Face Of Oblivion
- Brother In The Wind
- Cometh Down Hessian
- Blessed Black Wings
- Anointing Of Seer
- To Cross The Bridge
- Silver Back
- Sons Of Thunder
"Blessed Black Wings" ist bereits das dritte Langeisen der Band um Gitarristen und Sänger Matt Pike, der ehemals in Diensten der Doom-Legende SLEEP stand. Die ersten beiden Werke habe ich nicht gehört, weshalb ich relativ unbefangen an "Blessed Black Wings" herangehen kann. Was mir dann nach dem wirbelnden Trommelintro im "venominösen" Opener 'Devilution' entgegenrumpelt, trifft meinen Geschmack aber schon recht gut. Ich bin ziemlich großer Fan von Bands wie VENOM und MOTÖRHEAD, und genau in dieser Ecke würde ich auch HIGH ON FIRE ansiedeln. In mehr oder minder gemäßigten Tempo, ausgestattet mit einem alles zermalmenden Dampfwalzensound und einem mächtigen Schuss finstren Rock'n'Rolls kämpfen sich die Recken durch die neun Songs.
Gesanglich erinnert mich Matt dabei mal an Cronos (eben bei 'Devilution'), mal an Quorthon (besonders bei 'Brother In The Wind') und mal an eine extra derbe Version von Lemmy ('Cometh Down Hessian'). Dabei klingt er immer schön rau, aber niemals wie ein Growler. Mit Death oder Black Metal hat man schon allein deshalb nicht viel am Hut. HIGH ON FIRE bleiben immer klassischer, rock'n'rolliger Metal, allerdings in seiner härtesten Form. Gerade bereits erwähntes 'Cometh Down Hessian' - es dürfte um den Hessen aus "Sleepy Hollow" gehen - ist ein echter Hammer von einem Song. Man stelle sich einen alten MOTÖRHEAD-Smasher vor, der ein wenig tiefer gelegt wurde, produktionstechnisch ein paar Zentner Blei eingeflößt bekam und mit einer tollwütigen Gesangsdarbietung versehen wurde. Schwere Kost, die rockt.
Der Titelsong könnte von der rockigen Note her auch zu DANZIG passen, aber hier ist im Gegensatz zu den Stücken vom bösen Glenn nichts Gotisches, nichts Düster-Romantisches vorhanden. Auch hier kreist der Hammer, hier braten die Gitarren und auch hier lässt Matt sein fast schon hysterisches Kriegsgeschrei vom Stapel, weshalb auch dieses Stück eher dem Thrasher als dem Düsterrocker munden dürfte. 'Anointing Of Seer' hat wieder mehr von den guten alten VENOM. Bei 'To Cross The Bridge' gibt's gar cleane Gitarren im Intro, was aber die insgesamt heftige Ausrichtung dieses Stückes unangetastet lässt. Der instrumentale Rausschmeißer 'Sons Of Thunder' ist ebenfalls ein echtes Highlight, das fast so episch ist wie diverse Werke von BATHORY oder IMMORTAL, aber mit seinem krassen Drumbeat und dem ekstatischen Gitarrensolo auch eine sehr individuelle Note hat.
Das einzige Manko der Scheibe ist für mich, dass nicht alle Songs wirklich gut hängen bleiben. Neben echt tollen Hymnen gibt's auch ein paar Tracks, die bei mir irgendwie nicht richtig zünden wollen. Doch auch diese Tracks rocken heftig und energisch, weshalb man sich die Scheibe ohne Probleme am Stück geben kann. Die individuellen Faves werden sich dann schon herauskristallisieren. Soundmäßig gibt's dann gar nichts auszusetzen: Die Scheibe brät fast so eindringlich und heavy wie manche Sludgecore- oder Doom-Scheiben, was angesichts des Backgrounds der Musiker und vor allem des Produzenten Steve Albini nicht überrascht.
Anspieltipps: Cometh Down Hessian, Devilution, Sons Of Thunder
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle