HIGH SPIRITS - Hard To Stop
Auch im Soundcheck: Soundcheck 07/2020
Mehr über High Spirits
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- High Roller
- Release:
- 31.07.2020
- Since You've Been Gone
- Restless
- Face To Face
- Hearts Will Burn
- Voice In The Wind
- All Night Long
- Midnight Sun
- Now I Know
- We Are Everywhere
Wer will Chris Black stoppen?
Chris Black als Workaholic zu bezeichnen, wäre wohl untertrieben. Der Mann scheint zwischen Frühstücksmüsli und Mitternachtssnack ein Highlight nach dem anderen, und dies oftmals auch in unterschiedlichen Stilrichtungen, hinauszuhauen. Seine Arbeitsweise ist aber auch in der Branche bekannt, so dass wir uns gleich dem Wichtigsten, dem neuen HIGH SPIRITS-Album widmen können. Wüsste man nicht um all die anderen Spielwiesen des Herrn, könnte man annehmen, dass die vier Jahre seit dem letzten Album "Motivator" eine ziemlich lange Zeit sind. Wahrscheinlich könnte man dem recht einfach gestrickten, extrem positiven Heavy Metal des Musikers (der wohl auch für alle Instrumente und Gesang verantwortlich zeichnete) etwas überdrüssig werden, würde man jedes Jahr mit einer neuen Scheibe beschenkt. So aber war die Wartezeit genau richtig, um sich auf das neue Werk einzulassen und viel Spaß mit selbigem zu haben. Und "Hard To Stop" kommt genau richtig. Nach einer Zeit der Entbehrungen und der Isolation ist die Platte genau das Richtige, um den Sommer mit all den Lockerungen so richtig beginnen zu lassen.
"Hard To Stop" versprüht postitve Vibes in Massen und lädt, wie auch schon die Vorgänger, zu langen Autofahrten mit offenem Fenster oder Dach ein. Kein Gefrickel stört den Fluss, keine zwanghaft eingestreuten Breaks und Tempowechsel verknoten Hals und Hirn. Alles, was Mr. Black braucht, sind doppelläufige Gitarrenharmonien, seine Stimme (deren Imperfektion fast schon ein Alleinstellungsmerkmal darstellt) und Kingsize-Hooks, die jeden Song zu einem Hitmonster machen. Und mit einem schelmischen Grinsen baut man mit 'Voice In The Wind' auch mal einen Song ein, der wie eine Mischung aus Pop-Punk und VOLBEAT (ohne das furchtbare Geknödel eines Michael Poulsen) mit einer Prise IRON MAIDEN daherkommt. Wundersamerweise funktioniert aber genau dieser Song im Albumkontext wunderbar, könnte aber auf der anderen Seite vielleicht auch dem ein oder anderen Hörer etwas sauer aufstoßen. Wenn man dann aber wieder bedenkt, dass auf dem Vorgängeralbum mit 'Down The Endless Road' ein Song vertreten war, der teilweise stark an den ÄRZTE-Song 'Schrei nach Liebe' (ohne Spaß, hört mal genau hin!) erinnerte, dann passt das mit dem erwähnten Song wieder.
Eigentlich braucht niemand, der die Vorgängeralben kennt, dieses Review zu lesen, denn als Kenner der Band weiß man genau, was man bekommt, mit Überraschungen braucht man (bis auf den erwähnten Song) eher nicht zu rechnen, so dass man sich geradewegs auf den Weg zum nächsten Laden machen kann. Das Niveau der bisherigen Diskographie wird jederzeit gehalten, und mit dem Opener 'Since You've Been Gone' (kein RAINBOW-Cover!) habe ich neben dem Quasititeltrack des Debüts wohl meinen neuen HIGH SPIRITS-Lieblingssong gefunden. Da sich die restlichen Songs aber auf nur unwesentlich geringerem Niveau befinden, sind 9 Punkte auch auf alle Fälle gerechtfertigt.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Michael Meyer