HIGH VIS - Guided Tour
Mehr über High Vis
- Genre:
- Post-Punk / Indie-Rock / Post-Hardcore
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Dais Records / Cargo
- Release:
- 18.10.2024
- Guided Tour
- Drop Me Out
- Worth The Wait
- Feeling Bliss
- Fill The Gap
- Farringdon
- Mob DLA
- Untethered
- Deserve It
- Mind's A Lie
- Gone Forever
Die Erfolgsstory wird weitergeschrieben.
Zwei Jahre nachdem HIGH VIS das zweite Album "Blending" veröffentlicht hat, lässt sich konstatieren, dass die Briten damit ihren Durchbruch geschafft haben. Denn die Platte erregte verdientermaßen übverraschend viel Aufmerksamkeit und etliche neue Fans konnten hinzu gewonnen werden. Dies kann auch anhand der Hallengrößen, welche die kommende Tour mit sich bringen wird, abgelesen werden. Deswegen schauen nun deutlich mehr Menschen hoffnungsfroh auf den neuen Longplayer der Band, die es in den letzten Jahren wie kaum eine andere Gruppe geschafft hat, Post-Punk, Indie-Rock und Post-Hardcore zu einem eigenständigen Geflecht zu verweben.
Das neue Werk "Guided Tour" beginnt mit dem Titeltrack, der als klassische Post-Punk-Nummer durchgeht. Es ist ein ruhiger Start, der trotz aller musikalischen Qualität nicht mitzureißen vermag. Doch das ist nur eine Momentaufnahme und der Eindruck der ersten Minuten. Denn dass HIGH VIS kraftvoll sein kann, wird direkt danach bewiesen. Die Jungs fahren alles auf, was ihre musikalische Mixtur hergibt. Songs wie das folgende 'Drop Me Out', 'Mob DLA' oder das abschließende Highlight 'Gone Forever' weisen mächtige Anklänge im modernen Post-Hardcore auf. 'Deserve It' besitzt schließlich einen Indie-Ansatz und 'Fill The Gap' mixt einfach alles zusammen.
Die Rollenverteilung ist dabei klar. Die Instrumentalfraktion ist zuständig, den Zuhörenden die Melodien nahe zu bringen, während Sänger Graham Sayle mit seiner Stimme der Musik Kraft und Ausdruck verleihen soll. Dies merkt man besonders bei 'Unthetered' und 'Feeling Bliss', bei denen vor allem die Gitarre in den Hintergrund rückt und Sayle im Vordergrund stehend mit seiner ausdrucksstarken Artikulation der Lyrics die Songs dominiert. Obwohl es keine schnellen oder harten Nummern sind, strotzen sie aufgrund der Intonation des Frontmannes nur so vor Kraft. Es ist ein Element, das in den letzten Jahren bei verschiedenen (Post-)Hardcore-Bands immer wieder gerne verwendet wird.
Sicherlich lässt sich konstatieren, dass diese Arten von Songs bandtypisch sind. Doch gerade, in dem Moment, in dem man dies feststellt, überraschen die Briten mit 'Mind's A Lie', der kurz vor Ende einmal ganz andere und leicht elektronische Klänge anschlägt. Dies ist jedoch nur ein kurzer Exkurs. Grundsätzlich bietet HIGH VIS wieder das, wofür die Gruppe steht: Ehrliche und handgemachte Musik aus aus Großbritannien. Hier liegt natürlich immer die Tradition der Arbeitermusik nahe. Diese Historie lässt sich deutlich raushören und wird durch das Cover, welches zwei Kinder in einem Plattenbauviertel zeigt, verstärkt. So ergibt "Guided Tour" insgesamt ein rundes Gesamtbild. Ohne allzu große Innovationen vertraut HIGH VIS auf seine Stärken und knüpft ziemlich nahtlos an die musikalische Ausrichtung von "Blending" an. Es ist ein Plan, der aufgegangen ist.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Dominik Feldmann