HIRAX - The New Age Of Terror
Mehr über Hirax
- Genre:
- Thrash Metal
- Label:
- Mausoleum
- Release:
- 05.07.2004
- Kill Switch
- Hostile Territory
- The New Age Of Terror
- Swords Of Steel
- Into The Ruins
- Massacre Of The Innocent
- Hell On Earth
- Suffer
- El Dia De Los Muertos (The Day Of The Dead)
- El Diablo Negro
- Unleash The Dogs Of War (Open The Gates)
Die Bandgeschichte von HIRAX reicht bis ins Jahr 1984 zurück. Das Quartett - bestehend aus Katon W. De Pena (v.), Bob Savage (g.), Gary Monardo (b.) und Brian Keith (dr.) - stammte zwar ursprünglich aus Los Angeles, doch aufgrund der schwachen Szene dort verbrachten die Jungs die meiste Zeit in San Francisco mit SLAYER, METALLICA und EXODUS und waren somit ein Teil der sogenannten "Bay Area"-Szene. Nachdem Bob Savage und Brian Keith durch den Gitarristen Scott Owen und den Schlagzeuger John Tabares ersetzt worden waren, dauerte es nicht mehr lange und HIRAX wurden von Metal Blade Records unter Vertrag genommen. So konnte die Band u. a. auch einen Song zu dem legendären "Metal Massacre VI"-Sampler beisteuern, und bereits im Jahr 1985 veröffentlichten HIRAX ihr Full-length-Debüt "Raging Violence". John Tabares hielt es allerdings nicht besonders lange in der Band aus und wurde durch den D.R.I.-Drummer Eric Brecht ersetzt, bevor mit "Hate, Fear, And Power" das Zweitwerk von HIRAX erschien (aufgrund der Spielzeit von 22 Minuten kann man jedoch kaum von einem "Full-length"-Album sprechen). Danach wurde der Plattenvertrag mit Metal Blade aufgelöst, und somit bewegten sich HIRAX fortan wieder ohne Deal durch den Untergrund. Das konnte Katon W. De Pena natürlich nicht lange zufrieden stellen, und so verließ er 1988 die Band. Er wurde zwar zunächst durch EXODUS-Frontmann Paul Baloff ersetzt, doch lange hatte auch dieses Line-up nicht Bestand: 1989 wurde HIRAX endgültig zu den Akten gelegt...
Als 1997 die befreundete Band SPAZZ wegen einer Split-CD bei HIRAX anfragte, war eine Reunion erstmals ein Thema, wirklich Gestalt nahm diese aber erst 2000 an, als das Original-Line-up (Katon W. De Pena, John Tabares, Gary Monardo) zusammenfand. In dieser Besetzung nahmen sie dann auch die EP "El Diablo Negro" auf, die bei Katon W. De Penas Label Black Devil Records erschien, ehe sich die Wege der drei Musiker wieder trennten. Katon W. De Pena blieb jedoch am Ball und scharte mit Glenn Rogers (g.), Dave Watson (g.), Angelo Espino (b.) und Jorge Lacobellis (dr.) neue Mitstreiter um sich. Nachdem sie sich im letzten Jahr auf dem "Bang Your Head"-Festival live-haftig in Deutschland präsentiert hatten, machten sie sich anschließend an das Schreiben neuer Songs. Diese liegen nun endlich in Form des neuen Albums "The New Age Of Terror" vor und wissen - so viel kann man schon vorab sagen - sehr wohl zu begeistern...
Mit 'Kill Switch' haben HIRAX gleich einen äußerst gelungenen Opener am Start, der schon zu Beginn mit harten Riffs überzeugen kann. Die Rhythmusabteilung sorgt mit druckvollem Spiel für das nötige Fundament und vor allem Katon W. De Pena kann dem Song mit seinen Shouts und seinem aggressiven Gesang seinen Stempel aufdrücken. In der zweiten Hälfte des Songs nehmen die US-Amerikaner das Tempo zwar etwas heraus, die Heaviness leidet darunter aber keineswegs.
Mit 'Hostile Territory' ziehen HIRAX das Tempo deutlich an und gehen getreu dem Motto "Augen zu und durch" sehr geradlinig zu Werke. Der Chorus ist recht simpel gehalten, lädt dadurch aber ziemlich schnell zum Mitgrölen ein.
Bei dem Titelstück 'The New Age Of Terror' stehen die Gitarrenriffs dann deutlich mehr im Vordergrund, was dem Song einen ordentlichen Drive gibt. Zu Hause hat man wohl kaum eine andere Wahl als im Rhythmus mitzunicken, und live gibt es bei diesem Stück sicherlich eine Moshpit. Trotz des Titels ein regelrechter Oldschool-Hammer!
Bei 'Swords Of Steel' wird das Tempo noch weiter reduziert, doch auch wenn die Gitarrenriffs eher schleppend daherkommen, so bleibt die Heaviness nicht auf der Strecke - ganz im Gegenteil. HIRAX gehen auch hier wieder äußerst aggressiv zu Werke und verströmen Power an allen Ecken und Enden.
Für 'Into The Ruins' haben HIRAX dann in die Kurz-und-schmerzlos-Schublade gegriffen, denn diese leicht chaotische Vollgasnummer geht schon nach einer Dreiviertelminute über die Ziellinie.
Deutlich ruhiger kommt dann 'Massacre Of The Innocent' daher, das im Übrigen rein instrumental ausgefallen ist. Das war quasi aber nur die Ruhe vor dem Sturm, denn mit 'Hell On Earth' folgt ein richtiger Thrash-Hammer. Dieser Song hat eigentlich alles, was ein solches Stück braucht - hartes Riffing, treibendes Drumming, schnelle Gitarrenläufe und natürlich aggressive Vocals, ohne dass dabei aber die Songstruktur auf der Strecke bleibt.
An Aggressivität und Energie fehlt es auch dem anschließenden 'Suffer' nicht, das im Vergleich zum Vorgänger aber deutlich simpler gestrickt ist und somit auch das Überraschungsmoment ein wenig vermissen lässt.
Nach einer weiteren Verschnaufpause in Form des Instrumentals 'El Dia De Los Muertos (The Day Of The Dead)' folgt mit 'El Diablo Negro' ein Stück von der gleichnamigen 2001er EP. Diese Nummer kommt zum einen recht schleppend daher, hat auf der anderen Seite aber auch einen ordentlichen Drive und bleibt so schnell im Ohr hängen.
Eingängigkeit beschreibt auch den Abschlusssong 'Unleash The Dogs Of War (Open The Gates)', denn trotz harten Riffings und treibender Rhythmusarbeit bleibt der melodische Aspekt hier keineswegs auf der Strecke. Dazu leistet auch der einfache, aber äußerst zweckmäßige Chorus seinen Beitrag, der geradezu zum Mitgrölen einlädt und noch Stunden später im Gehörgang sein Unwesen treibt.
Insgesamt ist "The New Age Of Terror" also ein überaus gelungenes Thrash-Album geworden, das Fans der alten Schule nicht enttäuschen sollte. Das heißt nun keineswegs, dass sich HIRAX hier selbst kopiert haben, denn wie auch die Musiker selbst ist auch das Songmaterial reifer geworden, und das ist auch gut so. Wer auf energiegeladenen Thrash Metal steht, der kommt meiner Meinung nach an dieser Scheibe nicht vorbei - für mich neben EXODUS' "Tempo Of The Damned" und DEATH ANGELs "The Art Of Dying" bereits das dritte Hammer-Album in diesem Genre in diesem Jahr...
Anspieltipps: Kill Switch, Hell On Earth, Unleash The Dogs Of War (Open The Gates)
- Redakteur:
- Martin Schaich