HOFFMANN, WOLF - Headbangers Symphony
Mehr über Hoffmann, Wolf
- Genre:
- Classic Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Nuclear Blast
- Release:
- 01.07.2016
- Scherzo (L. v. Beethoven)
- Night On Bald Mountain (M. Mussorgsky)
- Je Crois Entendre Encore (G. Bizet)
- Double Cello Concerto in G Minor (A. Vivaldi)
- Adagio (T. Albinoni)
- Symphony No. 40 (W. A. Mozart )
- Swan Lake (P. Tchaikovsky)
- Madame Butterfly (G. Puccini)
- Pathétique (L. v. Beethoven)
- Meditation (J. Massenet)
<p style="margin-bottom: 0cm;">Wolf Hoffmann, Saitenmensch bei ACCEPT, zeigt uns einmal mehr seine Leidenschaft für klassische Musik.</p>
Wolf Hoffmann, seines Zeichens Gitarrist bei ACCEPT, hat nach "Classical" ein zweites Metal-meets-Classic-Album herausgebracht: "Headbangers Symphony". Nun ist das ja auf dem Musikmarkt nicht ganz neu, gibt es doch immer wieder Musiker, die sich neben Metal auch der Klassik widmen und beide Stilrichtungen mehr oder weniger gelungen miteinander verbinden. Wobei das "mehr oder weniger gelungen" immer Geschmackssache ist.
So wird es auch hier werden. Die einen werden voll Empörung aufschreien, wie man Klassiker so missbrauchen kann, die anderen werden begeistert sein, dass Herr Hoffmann diesen Spagat ein zweites Mal gewagt hat. Ich zähle mich zu denen, die begeistert sind. Bis auf 'Adagio' von Albinoni kenne ich tatsächlich alle Stücke und höre sie auch gerne im "klassischen" Gewand. Umso interessanter finde ich die Umsetzung von Wolf Hoffmann, dessen Gitarrenspiel wie immer virtuos ist und jedem Stück eine ganz besondere Note verleiht. Es ist immer wieder erstaunlich, wie vielfältig man eine Gitarre einsetzen und welche Klänge man ihr entlocken kann.
Beim Opener, Beethovens 'Scherzo' wird das Orchester von eigenwilligen Gitarrenklängen begleitet, die den anderen Musikern aber auch noch genug Raum lassen. Bei 'Night Of The Bald Mountain' sieht man förmlich die Hexen und ihren wilden Tanz in der Johannisnacht auf dem Berg Triglav, während bei Bizets 'Je Crois Entendre Encore' (aus der Oper "Die Perlenfischer") erst einmal wieder eine gewisse Ruhe einkehrt. Nach dem 'Double Cello Concerto in G Minor' von Vivaldi kann man beim wunderschönen 'Adagio' von Albioni vor sich hinträumen, bevor es mit Mozart und der flotten 'Symphony No. 40' weitergeht. Interessant und wunderschön sind auch seine Interpretationen von 'Swanlake' (Tschaikowsky) und 'Madame Butterfly' (Puccini). Auch wenn beide Stücke schon oft bearbeitet wurden, so kann zumindest ich mich ihrer Faszination nicht entziehen. Bei Beethovens 'Pathétique' geht es dann noch einmal ordentlich zur Sache. Den Ausklang bilden 'Meditation' (Massenet) und 'Air On The G String' (Bach), die beide wieder ruhigere Töne anschlagen, sodass man die Musik auf sich nachwirken lassen kann.
Es geht sicherlich nicht darum, dass ein weiterer Metal-Musiker sagt: "Leute, ich zeig euch jetzt mal, dass ich auch anders kann.", sondern dass ein toller Gitarrist zeigt, dass er einfach Spaß daran hat, ein klein wenig aus seinem angestammten Bereich auszubrechen, um uns an seiner Interpretation klassischer Musik teilhaben zu lassen. Einfach aus Spaß an schöner Musik. Da die meisten Stücke doch sehr bekannt sind, dürfte der Wiedererkennungsfaktor recht hoch sein, auch für diejenigen, die sich nicht zu den Klassikfreaks zählen, aber hier trotzdem einen "Ahaeffekt" erleben. Auch wer normalerweise nicht so viel mit Klassik am Hut hat, sollte in die Platte mal reinhören. Es lohnt sich.
Und vielleicht ergibt sich ja irgendwann einmal die Gelegenheit, dass die Stücke beider Alben gemeinsam mit dem Prager Orchester den Weg auf unsere Bühnen finden. Ich würde es sehr begrüßen.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Hannelore Hämmer