HOLLENTHON - Tyrants And Wraiths
Mehr über Hollenthon
- Genre:
- Dark Symphonic Metal
- Label:
- Napalm Records
- Release:
- 02.11.2009
- Tyrants And Wraiths
- Innocent Sin
- Deathly Dirges
- Of Hollow Men
- On The Wings Of A Dove (Live At Graspop Metal Meeting 2008) (Video)
- Ars Moriendi (Live At Graspop Metal Meeting 2008) (Video)
Österreich trägt schwarz: HOLLENTHON melden sich fulminant zurück.
Sie hatten es versprochen. Und sie haben ihr Versprechen gehalten: Kaum ein Jahr nach dem großartigen "Opus Magnum" ist der österreichische Garant für schwarzen, epischen Extreme Metal wieder zurück. Vier neue Songs bieten HOLLENTHON auf ihrer EP "Tyrants And Wraiths" und schlagen erneut eine Bresche in den Urwald der aktuellen Veröffentlichungen.
Beginnend mit dem erhabenen Kracher 'Tyrants And Wraiths' wird schnell klar, dass HOLLENTHON mitnichten experimentieren oder gar erspielten Standards den Rücken kehren, sondern das machen, was sie am besten können: Die Verbindung von Samples aus Versatzstücken klassischer Musik mit fettem, groovigen Metal. Dass die Band in den letzten eineinhalb Jahren viel live-gespielt hat, merkt man den Songs in ihrer treibenden Rhythmik durchaus an.
Ich möchte nicht sagen, dass die Band "besser" geworden ist oder die Verbindung der Riffs mit Samples noch stärker daherkommt – dafür war "Opus Magnum" viel zu gut. Nein, vielmehr loten die Mannen um Martin Schirenc (Gitarre und Gesang) die Grenzen der Dunkelheit noch mehr aus, spielen mit ihren Erfahrungen und glänzen durch spannende Ideen. Einzelne Elemente hervorzuheben, würde dem verdammt schlüssigen Songwriting definitiv nicht gerecht werden. Dennoch stößt das Ohr immer wieder auf Passagen, die sich sofort in die Gehörgänge eingraben und selbige in Belagerungsmanier erster Güte aufs Weitere nicht mehr verlassen.
Insgesamt entsteht der Eindruck, dass die Black-Metal-Attitüde etwas zugenommen hat. Einige Riffs deuten direkt auf diese Metalspielart hin, werden jedoch genauso häufig durch Death-Metal- oder gar Heavy-Metal-Riffing kontrastiert. Das macht den Sound unheimlich Variantenreich und lässt sich auf die Sicherheit des Songwriters zurückführen, mit der dieser quasi blind durch die Geschichte des Heavy Metals und Rocks führt. Im Hinblick auf das hoffentlich bald kommende Album würde ich mir persönlich wünschen, dass es etwas mehr Klargesang geben wird, wie er auf "Tyrants And Wraiths" lediglich im letzten Song 'Of Hollow Men' zu finden ist. Die Stimme Schirencs passt sich aber derart perfekt in den Song ein, dass er sich selbst oder seine Band ihn hoffentlich dazu zwingen wird, das öfters zu tun.
Fazit: Value for money: Vier brandneue, spannende Songs und zwei Live-Videos bieten HOLLENTHON ihren Fans und lassen damit das Wasser im Munde zusammenlaufen. Ich kann das neue Album kaum mehr erwarten und freue mich über diesen dunklen Appetithappen, der für das große Fressen bereitmacht.
- Redakteur:
- Julian Rohrer