HOLLYWOOD UNDEAD - American Tragedy (Deluxe Edition)
Mehr über Hollywood Undead
- Genre:
- Glam /Pop / Hip Hop
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- A&M Records / Universal
- Release:
- 16.09.2011
- Been To Hell
- Apologize
- Comin' In Hot
- My Town
- I Don't Wanna Die
- Hear Me Now
- Gangsta Sexy
- Glory
- Lights Out
- Coming Back Down
- Bullet
- Levitate
- Pour Me
- Tendencies
- Mother Murder
- Lump Your HEad
- Le Deux
- S.C.A.V.A.
Ziemlich verrückte Glam-Pop-Crossover-Freakshow!
Das Phänomen HOLLYWOOD UNDEAD ist bislang voll und ganz am europäischen Markt vorübergezogen. Mit ihrem Debütalbum "Swan Songs" stürmte die Truppe bereits die Billboard-Charts und konnte respektable 800.000 Einheiten absetzen - hierzulande völlig unbemerkt. Nach der Live/Demo-Kiste "Desperate Measures" aus dem vorletzten Jahr, folgt nun mit "American Tragedy" die zweite Studioplatte des eigenwilligen Projekts - und es wäre sehr verwunderlich, wenn die Band mit diesem ziemlich abgedrehten Weirdo nicht erneut in Platinnähe rückt!
"American Tragedy" verfolgt schließlich den gleichen Kurs, soll heißen poppige Hip-Hop-Arrangements werden mit Glam-Rock-Shouts gekreuzt, synthetische Konservenkost mischt sich mit coolem Mainstream-Rock und obendrein gibt es immer wieder Überraschendes, wie etwa das gut gelaunte, sehr beschwingte 'Bullet' in der Mitte des Albums. Die polarisierene Wirkung ist garantiert und tritt bereits nach wenigen Sekunden ein. Denn nachdem mit 'Been To Hell' ein blitzsicherer Crossover-Track an die Front gestellt wurde, wird man kurz darauf bereits Zeuge einer sehr eigenartigen Kurskorrektur in Richtung Funk und Rap - allerdings stets mit einem schielenden Auge gen Charts-Pop. 'My Town' und 'I Don't Wanna Die' fallen in dieses Raster, überzeugen aber irgendwie doch mit ihren feinen Hooks, wohingegen 'Hear Me Now' sogar mit einem echten Killer-Refrain aufwartet.
Erstaunlich ist aber ganz klar, dass diese krude Mischung auf "American Tragedy" auf Dauer funktioniert. Die Sounds könnten stellenweise gegensätzlicher nicht sein; partiell glaubt man schon, hier wäre ein Sampler zusammengestellt worden - doch unterm Strich weiß die Band um ihre Qualitäten in allen Bereichen, selbst im offensiven Mainstream-Abschnitt, den die neue Platte nach dem ersten Drittel erlebt.
Was HOLLYWOOD UNDEAD schließlich fabrizieren, mag nicht sonderlich neu oder gar revolutionär sein. Allerdings traut sich die Band einiges zu und scheut sich nicht vor unkonventionellen Arrangements und seltsamen Stilmischungen, um den eigenen Sound frisch zu halten. "American Tragedy" hat lediglich das Problem, dass es eine Menge Toleranz in Richtung Pop und Hip Hop erfordert. Sollte dies jedoch gewährleistet sein, kann man sich über manch feine Hookline und einige anständige Songs freuen. Zu empfehlen ist im Übrigen, "American Tragedy" in der Deluxe-Fassung zu ordern, da die vier Bonus-Tracks zu den besten Nummern der Platte zählen.
Anspieltipps: Pour Me, Hear me Now, Been To Hell
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes