HOPE IS A LIE - Hope Is A Lie
Mehr über Hope Is A Lie
- Genre:
- Doom Metal / Post Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Inverse Records
- Release:
- 13.12.2024
- Pure
- End Of Days
- Suits
- Dance
- Shadow
- Into The Flames
- Rot
Epic Doom meets Post Metal.
Warum diese Finnen inmitten ihres sphärisch sicherlich dichtesten Moments plötzlich auf Elektronik und plötzliche Industrial-Metal-Arrangements setzen, lässt sich nicht erschließen, ist jedoch auch der einzige Störfaktor den das selbst betitelte Debüt von HOPE IS A LIE letztlich mit sich bringt - wenn man ihn denn als solchen bezeichnen möchte. Denn der Übergang zwischen dem epischen Breitband-Doom-Monster 'End Of Days' und dem radikalen, stampfenden 'Suits' mag vielleicht ein bisschen verquer sein und den Fluss der Scheibe ein bisschen stören, dass Letztgenannter mit der Schützenhilfe von Amber Shadows jedoch auch seine Momente hat, darf man nicht außer Acht lassen.
Sieht man also einmal von diesem groben Einschnitt zur Albummitte ab, darf man auf "Hope Is A Lie" typisch finnischen Epic Doom erwarten, der in seinen stärksten Momenten sogar an die Urväter von SENTENCED zu ganz frühen Zeiten erinnert. Hin und wieder beleuchtet er auch die Ursprünge von SWALLOW THE SUN, bettet zu guter Letzt aber auch moderne Fragmente ein, die nicht nur dem Storytelling dieses Erstlings gelten. So freut man sich über einige intensive Post-Metal-Passagen, zusammengesetzt aus beklemmenden Melodien, finsteren Akustik-Parts, klaustrophobischem Sprechgesang und außergewöhnlichen Spannungsbögen, die selbst in einem vergleichsweise einprägsamen Stück wie 'Into The Flames' ihren Effekt nicht verfehlen. Der Gitarrensound erinnert derweil an die jüngeren PAIN OF SALVATION-Scheiben, ebenso die Dynamik von "Hope Is A Lie" im Gesamten. Wenn dieser Ritterschlag alleine nicht ausreicht, darf man sich gerne auch noch ein bisschen mit den gelegentlich aufkeimenden ISIS- und NEUROSIS-Elementen anfreunden, die eine breite Brücke zwischen Epik und finsterem Sludge bauen.
Bleibt also dieser eine Track, der deutlich aus der Reihe tanzt, die Energie des Albums letzten Endes aber auf einer anderen Ebene neu definiert und als kurzer AUsbruch auch die Funktion eines kurzen Weckrufs hat. Den hätte HOPE IS A LIE zwar nicht zwingend benötigt, weil die Finnen wirklich tolles Songmaterial am Start haben, aber irgendwie mag man am Ende auch rechtfertigen, dass das Andersartige in diesem Fall kein Fehlgriff ist - weshalb die eingangs erwähnten Irritationen eigentlich ad absurdum geführt werden. Aber nennen sollte man es definitiv, denn es wäre fatal, würde man sich zum Start nur mit 'Suits' beschäftigen und einen völlig falschen Eindruck von der eigentlichen Kunst dieser Band erhalten!
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes