HOUR OF PENANCE - Cast The First Stone
Auch im Soundcheck: Soundcheck 01/2017
Mehr über Hour Of Penance
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Prosthetic Records
- Release:
- 27.01.2017
- Burning Bright
- Cast The First Stone
- Damnatio Memoriae
- Horn Of Flies
- Iron Fist
- Shroud Of Ashes
- The Chains Of Misdeed
- Wall Of Cohorts
- XXI Century Imperial Crusade
In der Kürze liegt die Härte.
Einst als abenderöffnende Vorband von CANNIBAL CORPSE auf meinem Radar aufgetaucht, hat der Italien-Vierer HOUR OF PENANCE mit "Cast The First Stone" eine neue Packung Prügel im Gepäck, die inzwischen siebte seines Zeichens. Deren Bandsound befindet irgendwo zwischen diversen Death-Metal-Stilen: Es gibt viel Nordamerika, ein wenig Südamerika (Brasilien) und auch ein bisschen Europa (Italien). Das ändert sich auch auf der neuen Platte nicht, welches ohne Zweifel das Motto trägt: "In der Kürze liegt die Härte!"
Zumindest liegt dies nahe, wenn der Titeltrack mit 4:26min beinahe als "epischer Longtrack" des Albums durchgeht. Genau da sehe ich allerdings auch die ganz große Stärke HOUR OF PENANCEs: die Kompaktheit des Songwritings. Hier hat man es weder mit einer Brutal-Gore-Grind-Orgie zu tun, bei der sich eine Idee überhaupt nicht richtig entfalten kann, noch wird hier ein Song länger gezogen, als es Kaugummi je könnte.
Wunderbar nachhören kann man dies bspw. in 'Horn Of Flies' oder dem darauffolgenden 'Iron Fist', die jeweils eine tolle Mischung aus Blastbeat-Gehacke, leicht vertrackten Breaks, wuchtigem Vorwärtsgerödel, schweren Midtempo-Parts sowie melodiösem Allerlei präsentieren. Alles sehr rund und vor allem kurzweilig auf den Punkt gebracht. Auf diese Weise können fast alle Tracks punkten; das beschließende 'XXI Century Imperial Crusade' besticht zusätzlich durch sein hohes Grundtempo.
Was mir auf "Cast The First Stone" jedoch einfach nicht munden mag, sind jene Momente, die an eine andere, derzeit erfolgreiche Band aus Rom in Italien erinnert: FLESHGOD APOCALYPSE. Die symphonischen Elemente in 'Damnatio Memoriae' oder 'Wall Of Chorts' stören mich persönlich und nehmen der urwüchsigen Kraft des Todesmetalls einigen Wind aus den Segel. Unnötig, gerade auch weil sie keinen Mehrwert bieten. Da die Band damit jedoch nur punktuell arbeitet, stört dies den Gesamteindruck nur unwesentlich.
Unter dem Balken hat HOUR OF PENANCE hier eine Platte eingehämmert, die durch Kurzweiligkeit punkten kann, jedem Death-Metal-Fan prinzipiell gefallen könnte, vielen sogar sollte, welche jedoch nicht die ganz großen Riffs/Hooks/Tracks/etc. am Start hat, um in die erste Liga des Genres vorzupreschen. (Nicht nur) "Cast The First Stone" lässt erahnen, dass genau dieser Sprung bald drinsitzen mag.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Oliver Paßgang