HOURGLASS - Oblivious To The Obvious
Mehr über Hourglass
- Genre:
- Progressive Rock/Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Eigenproduktion/Just For Kicks
- On The Brink
- Homeward Bound
- Pawn II
- Faces
- 38th Floor
- Facade
- Skeletons
- Estranged
- Delirium
- Oblivious To The Obvious
Progressives Mammutwerk mit Niveau.
Ein Album, zwei CDs, zehn Songs und 140 Minuten Spielzeit. Dies sind die Eckdaten eines Mammutwerkes. Ganz schön mutig, wenn man bedenkt, dass auch das dritte Album der Amis in Eigenregie erscheint. Klar dürfte damit auch sein, dass die Herren sich dem klassich-progressiven Rock/Metal verschrieben haben. Und ebenso wenig überrascht, dass man für "Oblivious To The Obvious" viel Geduld mitbringen muss.
Doch bringt man diese Geduld erst mal auf, wird man auch belohnt. HOURGLASS bedienen sich gekonnt in allen Jahrzehnten des Prog. Man hört PINK FLOYD, RUSH und DREAM THEATER heraus, hat aber nie das Gefühl hier einen lieblosen Klon zu hören. Stattdessen präsentieren die Könner bemerkenswert griffige Melodien, viele hübsche Gesangslinien, stellenweise gar eingängige Refrains und kombinieren dies mit schlüssigen Instrumentalpassagen, die von der träumerischen Gitarrenmelodie über klassisches Pianospiel bis hin zu jazzigen Passagen und spanischem Flamenco alles vereinen, was man sich im Prog so wünschen kann. Lediglich die Verknüpfung einzelner Segmente ist mir manchmal etwas zu sprunghaft und nicht flüssig genug. Da wähnt man sich im 21-minütigen '38th Floor' zwischenzeitlich auch schon mal in einem anderen Song, so unterschiedlich sind die Komponenten. 'Facade' ist dagegen ein Musterbeispiel für einen Longtrack, der Enterhaken auswirft, spannend arrangiert ist und bei aller Virtuosität immer nachvollziehbar bleibt.
Dass es in den 140 Minuten auch Schwachstellen gibt, dürfte klar sein. So finde ich das 10-minütige Instrumental 'Delirium' zwar technisch stark, doch gibt es mir sonst nix. Auch der mehr als 30-minütige Titeltrack hat nicht den Marathonatem, den er braucht, um in der Spitzengruppe durchs Ziel zu gehen. Da die guten Momente dieses Doppeldeckers aber nicht auf einen Silberling gepasst hätten, haben HOURGLASS offensichtlich das meiste richtig gemacht. Demnach wird "Oblivous To The Obvious" auch zukünftig bei mir immer mal wieder eine Runde drehen dürfen. Ich bin gespannt, ob sie dabei weiter wächst.
Anspieltipps: On The Brink, Facade, Skeletons
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Peter Kubaschk