HOUSE BY THE CEMETARY - The Mortuary Hauntings
Mehr über House By The Cemetary
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Pulverised Records
- Release:
- 31.05.2024
- Cadavers Emerge
- Beware Of The Woods
- The Realm Of The Cursed
- Beyond Oblivion
- Infested
- The Book Of Eibon
- Tortured Severe
- Opening The Gates Of Hell
- Crypts Of Torment
Rogga Johansson auf routiniertem Kurs.
Es gibt sicherlich einige Outputs aus dem großen Fundus eines Rogga Johansson, die man selbst als Verfechter des skandinavischen Death Metals für verzichtbar erklären darf. Auch wenn es trotz der immensen Masse der Platten, an denen das Urgestein beteiligt war, erstaunlich wenige sind. "The Mortuary Hauntings", der zweite Release seines x-ten Projekts HOUSE BY THE CEMETARY kann man dieser Liste jedoch fraglos anheften, weil die Kollaboration mit ex-VILE und -MONSTROSITY-Frontmann Mike Hrubovcak einfach nicht zünden will, und das war schon auf dem Debütalbum (2021) nicht anders.
Die neun Tracks von "The Mortuary Hauntings" sind letztlich eine typische Johansson-Routinearbeit, die zwar schön groovig vorwärts peitscht, die gewohnte Verbindung zwischen Elchtod und Thrash Metal kreiert, aber in diesem bekannten Fundus keine Möglichkeiten findet, hin und wieder mal so weit auszubrechen, dass man sich von der Masse lösen könnte. Ein abwechslungsreiches Stück wie 'Tortured Severe' mag hier eine rühmliche Ausnahme sein, auch wenn die Nummer nicht wirklich knallt, aber zumindest kann das Trio, das von Schlagwerker Matthias Fiebig vervollständigt wird, für einen kurzen Augenblick aus dem üblichen Trott ausbrechen und mit doomigen Parts und einigen Tempowechseln für einen kleinen Akzent sorgen.
Über weite Strecken ist es nämlich genau das, was man bei HOUSE BY THE CEMETARY vermissst: Akzente! Die gesamte Platte wirkt wie eine Pflichtaufgabe, der es weitestgehend an Leidenschaft fehlt, bei der aber auch nicht jener Druck erzeugt werden kann, den Johansson ansonsten immer wieder gegen die kreativen Engpässe aufzubieten weiß. Zwar ist handwerklich alles in bester Ordnung, und es gibt in der Tat ein paar nette Grooves, doch über die gesamte Distanz schleicht sich recht schnell eine Monotonie ein, die das Songwriting rückblickend in Frage stellen darf. Natürlich kommt daher auch wieder die Vermutung ins Spiel, dass die schwedische Szene-Legende womöglich auf zu vielen Hochzeiten tanzt. Auf "The Mortuary Hauntings" stellt sich jedoch deutlich heraus, dass dies mehr als nur eine gewagte These ist. Von daher: anständig, aber durchaus verzichtbar!
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Björn Backes