HOUSE OF HEAVY - House Of Heavy
Mehr über House Of Heavy
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Spiritual Beast
- Release:
- 11.09.2009
- HoH
- Warpaint
- Pure
- A Hard Mans Lyric
- Ride Shotgun
- God vs God
- Broken
- Tomorrow May Never Come
- Crash And Burn
- My Black Rose
- No Friend Of Mine
- The Blues
- Billy's Got A Gun
- Stay
- Stolen Heartbeat (japanese only)
Fette Riffs, ein geiler Sänger, starke Melodien und eine amtliche Produktion - es bedarf manchmal so wenig.
Das ist sie, meine große und positive Überraschung in der aktuellen Veröffentlichungsflut: HOUSE OF HEAVY, ein schwedisches Duo um Sänger Mattias Wellhag und ex-MASQUERADE-Bassist Henrik Lundberg. Ohne Zeit- und größeren Erwartungsdruck haben sie fünfzehn amtliche Metalsongs aus dem Boden gestampft, die nun als selbst betiteltes Debütalbum zu Recht das Licht der Welt erblicken. Moment, ich muss noch einmal kurz mit der Zunge schnalzen.
Es ist nicht unbedingt sehr innovativ, was die beiden Jungs da fabrizieren, dafür aber qualitativ auf sehr hohem Niveau und vor allem mit gehörig Feuer im Hintern. Überwiegend im Mid-Tempo-Bereich krachen die fetten Riffs umso mehr, schieben unaufhaltsam und werden von den vielen Keyboardflächen eingebettet. Allererste Sahne. Härtetechnisch pendeln HOUSE OF HEAVY irgendwo zwischen den Dänen PRETTY MAIDS, den Landsleuten von EVERGREY und den melodischen Momenten eines YNGWIE MALMSTEEN (ohne die vielen Läufe und Flitzefingersoli). Bei 'Ride Shotgun' schimmern mal CLAWFINGER, im starken Opener 'Warpaint' gar SYMPHONY X oder im abschließenden 'Stay' Mr. Don Dokken durch. Darüber hinaus schrecken die beiden auch nicht vor modernen Soundspielereien wie Loops und Samples zurück, was dem Gesamtwerk eine sehr neuzeitliche Note verpasst. Einfach gut. Auf größere Soloeinlagen wird verzichtet. Die Melodie, der Song steht im Vordergrund.
Ich wundere mich nur, dass bisher noch niemand das Gesangstalent von Mattias Wellhag für sich entdeckt hat, denn der Schwede hat eine wirklich außergewöhnliche Metalstimme. Starker Ausdruck in tiefen wie hohen Tonlagen und ein absolutes Metalvibrato. Diesen Mann sollte man definitiv im Auge behalten - ich wäre nicht überrascht, sollte er demnächst bei einer größeren Band unterkommen.
Wenn man tatsächlich Kritik an "House Of Heavy" üben möchte, dann könnte man anführen, dass es das Duo insgesamt ein wenig zu gut mit uns gemeint hat. Die Songs sind allesamt vielleicht ein wenig zu lang und gleichförmig geraten, so dass gegen Ende der siebenundsechzig Minuten erste Ermüdungserscheinungen auftreten könnten. Außerdem fehlen den meisten hoch melodischen Refrains, die allesamt mit fetten Chören und zweiten Stimmen ausgestattet sind, noch die letzte zwingende Hookline, die man auch Tage später noch beim Autofahren trällert. Das ist nun aber wirklich in den Krümeln gesucht und reicht bei weitem nicht aus, um diesen positiven Gesamteindruck zu trüben.
Allen Freunden skandinavischer Metalkost und durchaus auch allen Power-Metal-Liebhabern kann ich das Debütalbum von HOUSE OF HEAVY nur wärmstens ans Herz legen. Mag sein, dass es nicht wirklich etwas Neues zu bieten hat, aber es ist mehr als erfrischend und erfüllt mein Metalherz in diesen nasskalten Tagen mit Freude. Es dürfte sehr schwer sein, diese Scheibe regulär im Laden zu bekommen, so dass ich allen Interessierten nur die einschlägigen Mail- und Versandhäuser empfehlen darf. Chapeau, die Herren!
Anspieltipps: Warpaint, Pure, Tomorrow May Never Come
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Chris Staubach