HOUSE OF LORDS - Come To My Kingdom
Mehr über House Of Lords
- Genre:
- Melodic Rock
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Frontiers/Soulfood
- Release:
- 14.03.2008
- Purgatorio Overture No. 2
- Come To My Kingdom
- I Need To Fly
- I Don't Wanna Wait All Night
- Another Day From Heaven
- In A Perfect World
- The Dream
- One Foot In The Dark
- Your Every Move
- I Believe
- One Touch
- Even Love Can't Save Us
- In The Light
- Another Day From Heaven (acoustic)
Nur zwei Jahre nach ihrem fulminanten inoffiziellen Comeback mit "World Upside Down" haben es sich die Amerikaner HOUSE OF LORDS anscheinend zur Aufgabe gemacht, ihren mit diesem Album eingeschlagenen musikalischen Weg zu untermauern. Die progressive Phase von "The Power And The Myth", dem eigentlichen Comebackalbum, gehört der Vergangenheit an und war definitiv ein Ausrutscher - das beweist das aktuelle Werk "Come To My Kingdom" mit jeder einzelnen Note der insgesamt fast sechzig Minuten. Klassische Melodic-Rock-Songs mit allerhand schönen Chören und einer atemberaubenden Gesangsleistung von James Christian. Die mächtig fetten Rhythmus- und grandiosen Sologitarren lassen hier erst gar keine Zweifel aufkommen, wohin die Reise gehen soll. Ich muss gestehen, dass ich Fan der Mannen bin und daher alles etwas durch die vielzitierte rosarote Brille sehe und höre, aber wenn ich bisher nicht wusste, warum ich eigentlich so auf diesen Sound abfahre - mit "Come To My Kingdom" haben sie mir einen weiteren eindeutigen Beweis dafür geliefert.
Natürlich erfinden HOUSE OF LORDS das Rad der Zeit nicht neu. Auch verzichten sie darauf, ihren Sound durch Hinzufügen von anderen musikalischen Elementen zu erweitern oder bewusst abzugrenzen. Nein, sie wollen keine neue Schublade aufmachen; sie wollen gar nicht anders sein. James Christian und seine Mannen zelebrieren genau das, was sie vor gut zwanzig Jahren so erfolgreich gemacht hat und haben es darüber hinaus noch geschafft, das Ganze mit einer modernen Produktion in das Hier und Jetzt zu transportieren. Experiment definitiv gelungen.
Gitarrist Jimi Bell liefert erneut eine fantastische Leistung ab und sorgt mit zahlreichen fetten Riffs für die richtige Energie, die den meisten Bands aus diesem Genre leider gänzlich abhanden gekommen ist. Dazu kommt, dass Ausnahmesänger James Christian nicht auf Nummer Sicher gegangen ist, sondern gesanglich einmal mehr sein gesamtes Spektrum auslotet und damit für reichlich Farbtupfer sorgt. Heavy-Rock-Nummern wie 'I Need To Fly', 'In A Perfect World', 'In The Light' oder das Titelstück sowie das rockige 'I Believe' (großartige Gesangsleistung) oder die Rockballade 'Another Day From Heaven' können bedenkenlos neben den zahlreichen Klassikern der Band bestehen.
Natürlich gibt es auf "Come To My Kingdom" auch etwas zu meckern, das möchte ich nicht verschweigen. So kann das Quartett beispielsweise die Spannung nicht über die gesamte Distanz halten. Es fehlt insgesamt etwas an Dynamik, da jeder einzelne Song zwar sehr gut geworden ist, sich aber im Gesamtkontext die Stücke von Tempo und Songstrukturen arg ähneln. Auch vermisse ich bei aller Klasse den einen oder anderen alles überstrahlenden Song, der dann unweigerlich für die Langzeitwirkung und Bonuspunkte sorgen würde.
Und doch muss ich abschließend einen Song besonders hervorheben: Auf der europäischen Pressung befindet sich mit der Pianoversion von 'Another Day From Heaven' eine absolute Killerversion dieses Stücks. Der perfekte Gänsehautabschluss eines Albums, über das wahrscheinlich jeder Metaller erneut die Nase rümpfen dürfte und als zu klassisch schmalzig abstempeln wird. In Fankreisen wird das Album jedoch wahre Begeisterungsstürme entfachen. Pflichtkauf für alle melodischen Rockfans!
Anspieltipps: In A Perfect World, I Need To Fly, Another Day From Heaven (acoustic)
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Chris Staubach