HOUSE OF MIRRORS - Desolation
Mehr über House Of Mirrors
- Genre:
- Melodic Hardrock
- Label:
- Escape Music
- Release:
- 19.05.2005
- Desolation
- Fallen Leaf
- Broken Soul
- Where Are You Now
- Waiting In The Wings
- On The Red LIne
- Gone With The Summer
- These Chains
- Masquerade
- Sparks Will Fly
- Heart To Heart
Beinahe schien es, als sei der klassische Hardrock im Aussterben inbegriffen, während der Metal noch die vielfältigsten Blüten hervorbringt. Doch was gut ist, kommt wieder. Aber während Länder wie die USA oder Großbritannien, die früher etliche wichtige Bands hervorgebracht haben, hier stumm bleiben, ist es wieder einmal Finnland, das einen frischen Wind bringt. HOUSE OF MIRRORS rocken sich auf ihrem zweiten Album "Desolation" durchs Programm und lassen dabei irgendeinen Unplugged-Schmus auf der einen und Doublebass-Gewitter auf der anderen Seite liegen.
Fette Gitarrenriffs, ein muskulöses Schlagzeug, große Melodien und - ganz wichtig - der Mittelteil mit Solo. HOUSE OF MIRRORS brennen auf "Desolation" ein typisches Hardrock-Feuerwerk ab. Das hat man zwar alles schon mal gehört, aber der Reiz der Platte besteht zum einen darin, dass dergleichen in den letzten Jahren fast vergessen war. Zum anderen macht die Band um Gitarrist Jaakko Niitemaa und Sänger Pekka Rautiainen, auch wenn sie sich klar an eine bestimmte Tradition anlehnen, nicht den Fehler, Lieder nur nach einem Stilklischee zu arrangieren, sondern sie haben Melodien geschrieben und ihren Nummern damit ein eigenes Gesicht gegeben.
HOUSE OF MIRORS geben mit den ersten drei Titeln erst mal gehörig Gas. Gitarre und Bass drücken mächtig auf die Tube. Dabei werden sie oft von Keyboards begleitet, die nie poppig kleben, sondern das Klangbild noch etwas reicher machen. Die blinde Sicherheit im Zusammenspiel von Saiten und Tasten (aber auch nur das) erinnert an JOURNEY. Wer die Keyboards gespielt hat, wird im Promomaterial zur CD leider nicht mitgeteilt.
Es folgen einige melodische Mid-Tempo-Stücke, von denen 'Where Are You Now' sehr gelungen ist, während 'Waiting In The Wings' eine etwas banale Melodie hat. Die zweite Hälfte der Platte ist dann wieder etwas härter, enthält aber mit der federleichten Ballade 'Gone With The Summer' und dem Rausschmeißer 'Heart To Heart', der ein wenig amerikanisches Pathos verbreitet, auch ruhigere Momente. In allen Härtegraden erweist Pekka Rautiainen sich als guter Sänger: Ob harte oder ruhige Passagen, ob mit klarer oder rauher Stimme, seine Leistung überzeugt über die gesamte Spieldauer. Bei 'On The Red Line' glaubt man gar, GLENN HUGHES zu hören.
Mit "Desolation" liegt endlich wieder mal ein rundum zufriedenstellendes Album im Bereich des melodischen Hardrocks vor.
Anspieltipps: Desolation, Where Are You Now, Sparks Will Fly
- Redakteur:
- Stefan Kayser