HOUSE OF NOT - The Walkabout, Part II: Sexus
Mehr über House Of Not
- Genre:
- Progressive Rock
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- FreakStreet / Just For Kicks
- Release:
- 02.05.2005
- Séance
- Voodoo Bitch
- Whitehouse
- Lady Is Waiting
- Icons
- Is That The Best You Can Do?
- Black Out
- Footnotes/Hurt
- State Of The Union
- Behind The Veil
- It's Your Mother
- Secret Garden
- Pipedream
- Chase The Dragon
Alles andere als leicht machen es HOUSE OF NOT dem Rezensenten. Im Katalog von Just for kicks als die Antwort auf PINK FLOYD und PORCUPINE TREE gepriesen, erweist sich "The Walkabout, Part II: Sexus" nicht nur als atmosphärischer Progressive Rock, sondern spielt nebenher viel und gerne mit Southern Rock, Jazz, Soul, Funk und gar Gospel. Dabei erinnert mich die Struktur und Atmosphäre des Albums mehr als einmal an eine rockigere Version von PAIN OF SALVATION's "Be". Dieser Vergleich basiert in erster Linie auf der Tatsache, dass das fünfteilige Konzeptwerk "The Walkabout" ebenfalls am besten auf einer Musical- respektive Theaterbühne wirken würde.
Es ist schwer in Worte zu fassen, was euch musikalisch auf "The Walkabout, Pt. II – Sexus" erwartet, aber ich will es dennoch versuchen. Nach dem eröffnenden Intro 'Séance' ist 'Voodoo Bitch' eine Art Jazz-Rock-Song mit gegeneinander laufenden männlichen und weiblichen Vocals, wobei Letztere das Ganze etwas in Richtung Gospel schieben. 'Whitehouse' erinnert mich ein wenig an die kürzlich rezensierten Jam-Rocker UMPHREY'S MC GEE. Hier liegen über schrägen Riffs coole Gesangslinien, die sich durchaus ins Ohr bohren können. Das anschließende 'Lady Is Waiting' ist eine elegische Ballade, die von der bezaubernden Stimme von Dee Brown veredelt wird. 'Icons' kommt mit verhältnismäßig harten Riffs daher und gibt sich betont rhythmusorientiert. 'Is That The Best You Can Do' erinnert mich ein wenig an MISTER KITE und deren 'God Knows You Know'. Selbst die Stimme von Sänger und Songwriter Brian Erikson weist Parallelen zu Alf Wemmenlind auf. Dumm nur, dass kaum jemand MISTER KITE kennen dürfte. Auch hier geben die bombastischen, weiblichen Vocals einen Schub in Richtung Gospel. 'Behind The Veil' beginnt sehr atmosphärisch mit deutlichen PINK-FLOYD-Reminiszenzen und wird eine feine, mit sehr schönen weiblichen Backingvocals versehene Ballade. 'It's Your Mother' betört mit Groove und einem Southern-Rock-Feeling, während 'Secret Garden' mit einem coolen Saxophon-Einsatz zu überraschen weiß. Das zehnminütige 'Pipedream' ist ein sehr schräger Jazz-Jam, der sich mir bisher noch nicht erschlossen hat, bevor das schöne, akustische 'Chase The Dragon' den Hörer aus der Welt des Hauptdarstellers A. Nexus wieder entlässt.
Die spannende Geschichte des A. Nexus solltet ihr bei Interesse auf der coolen Homepage einfach nachlesen und selbst interpretieren, bevor ich mich hier mit einer eigenen vagen Analyse daran versuche.
Wer auf eigenwilligen Progressive Rock steht, wem "Be" von PAIN OF SALVATION nicht zu anstrengend war, wer bei Konzeptalben wie "Operation: Mindcrime", "Remedy Lane", "The Wall" oder "Streets" glänzende Augen bekommt, wer offen für jede erdenkliche Art von Musik ist und wer viel Geduld hat, um in die Tiefen komplexer Musik einzudringen, der sollte sich bei HOUSE OF NOT sehr, sehr wohl fühlen. "The Walkabout, Pt. II: Sexus" ist ein Album, das bei jedem Durchlauf besser wird. Traut euch!
Anspieltipps: Voodoo Bitch, Lady Is Waiting, Is That The Best You Can Do, Behind The Veil
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Peter Kubaschk