HOUSE OF PROTECTION - Galore
Mehr über House Of Protection
- Genre:
- Modern metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Red Bull Records
- Release:
- 13.09.2024
- Pulling Teeth
- Fuse
- Learn To Forget
- Being One
- It's Supposed To Hurt
- Better Off
Ein neuer Schmelztiegel der Grenzenlosigkeit.
Die Abkehr vom gemeinsamen Projekt FEVER 333 kam ein wenig überraschend, jedoch nicht mit einer anschließenden Perspektivlosigkeit. Aric Improta und Stephen Harrison hatten längst über den nächsten Schritt in ihrer musikalischen Karriere nachgedacht, in den vergangenen Monaten mit dem einstigen BRING ME THE HORIZON-Aushängeschild Jorden Fish Kontakt aufgenommen und ihn als Produzenten für das neue Projekt HOUSE OF PROTECTIOON gewinnen können. Das erste Ergebnis ist eine recht vielschichtige EP namens "Galore", die wenig überraschendf sehr experimentierfreudig ausgefallen ist, den Kurs von FEVER 333 jedoch in vielen Belangen weiterführt.
Allerdings ist HOUSE OF PROTECTION noch näher an den elektronischen Klängen, als es Harrison und Improta in der Vergangenheit gepflegt haben. Auch der Einschlag des Prouzenten ist sehr markant, da zumindest die Dynamik der sechs neuen Stücke auch sehr gut zu den letzten Outputs von BRING ME THE HORIZON gepasst hätte, gerade wenn es mal wieder etwas explosiver wird und die Post-Hardcore-Wurzeln der Beteiligten etwas mehr in den Fokus rücken. Wenn man dann noch Namen wie DOG EAT DOG, HOLLYWOOD UNDEAD und die BEASTIE BOYS in die Lotterie bringt, weiß man, dass bei HOUSE OF PROTECTION im Grunde genommen einiges möglich ist. Denn wenn es eines auf "Galore" nicht gibt, dann irgendwelche Grenzen im kreativen Prozess.
Vielleicht sollte man die aktuelle EP daher aber auch als Spielwiese für erste Experimente verstehen, bei der rein zufällig auch noch ein paar tolle Nummern herumgekommen sind. Das wilde 'It's Supposed To Hurt', mit seinen ständigen Sprüngen zwischen alternativ geprägtem Crossover und raubeiniger Elektronik im Stile früherer THE PRODIGY-Veröffentlichungen, ist hier sinnbildlich für das gewaltige Spektrum, dass die beiden Hauptakteure hier abdecken wollen, das sie aber auch auf einem sehr hohen Niveau bedienen können. Unberechenbar, ekstatisch, extrem energiegeladen und doch kontrolliert - man kann viele Begriffe in den Ring werfen, und jeder einzelne scheint passend.
Genau so verhält es sich auch mit den übrigen fünf Tracks: die einzige klare Linie besteht in der steten Neuorientierung und der damit verbundenen Unberechenbarkeit, trotzdem herrscht nie der Eindruck, hier seien heterogene Kräfte am Werk, die "Galore" auseinanderreißen könnten. Es ist faszinierend, wie HOUSE OF PROTECION binnen weniger Sekunden unzählige Türen öffnet und dennoch eine Menge Eingängiges produziert. Von daher darf man vor allem gespannt sein, ob die Kollaboration mit Fish bestehen bleibt und die Band sich für Full-Length-Releases und eine Tour motivieren wird. Ausgehend von dieser ersten EP ist dies nämlich nur wünschenswert!
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Björn Backes