HOWE, STEVE - Guitarscape
Mehr über Howe, Steve
- Genre:
- Instrumental Progressive Rock
- ∅-Note:
- 4.00
- Label:
- Howesounds
- Release:
- 27.09.2024
- Hail Storm
- Spring Board
- Destillations
- Upstream
- Secret Mission
- Passing Thoughts
- Touch The Surface
- Spring Rhyme
- Equinox
- Seesaw
Steve Howe und seine Gitarren ja, aber wo sind die packenden Kompositionen?
Der große Steve Howe gibt den Fans neues Futter. Für Anhänger des ehemaligen YES- und ASIA-Gitarristen mit seinem besonderen Sound ist das wohl die einzige Nachricht, die zählt, und - schwupps - ist das Album irgendwo eingetütet. Ich kann sicher sagen, dass sie damit nichts falsch machen, hier steckt wirklich einhundert Prozent Howe drin. Genauso ist es aber richtig, wenn ich sage, der Otto-Normal-Rocker könnte mit "Guitarscape" eher eine mittelschwere Bruchlandung hinlegen. So wie ich.
Ausgangspunkt für das neue, komplett instrumental gehaltene Solowerk ist die Tatsache, dass sich Steve ein Keyboard gekauft hat, genauer gesagt ein Novatron Summit mit zahlreichen Effekten. Die musste er natürlich ausprobieren. Auch wenn "Guitarscape" hauptsächlich ein Gitarren-Album ist, das Steve nur mit Unterstützung seines Sohnes Dylan an den Percussions eingespielt hat, darf dieses neue Keyboard auch eine prominente Rolle einnehmen. Das hört man sofort, denn es eröffnet den Opener 'Hail Storm' und bildet die Grundlage für Howes Gitarrenspiel.
Also experimentierte der große Mann an den Saiten mit seinen neuen Tasten herum und heraus kamen vierzehn instrumentale Stücke, die für mich leider klingen, als würde Steve mitten im Kompositionsfluss sein und die Stücke wären Fragments für spätere Werke. Dazu trägt auch bei, dass einige bereits enden, ehe man denkt, dass alles gesagt wäre, man höre mal 'Spring Rhyme'. Andere dagegen, beispielsweise das längste Stück, 'Gone West', ist völlig langweilig und klingt, als probierte Steve ein paar Knöpfe aus.
Ja, einige Stücke sind gut, das besagte 'Hail Storm' ist interessant, später finde ich 'Touch The Surface' und 'Passing Thoughts' interessant, manchmal denke ich, das könnte etwas werden wie in 'Spring Board' oder 'Equinox'. Das dominierende Gefühl auf "Guitarscape" bleibt aber eines der Unvollendung, so als ob der Meister noch gar nicht fertig war mit seinen Kompositionen.
So bleibt leider ein Scheibchen, das zwar das charakteristische Gitarrenspiel enthält, dazu aber auch viel Synthesizer-Gedudel, das von den wunderbaren Tönen, die Steve den Saiten entlockt, weit entfernt ist, und leider in mir keinerlei Drang entfacht, es erneut zu hören. So bleibt als Urteil nur: Fans sollten es kaufen, eventuell vorher reinlauschen, der Rest sollte erstmal YES und ASIA komplett im Schrank haben, bevor er sich "Guitarscape" zuwendet.
- Note:
- 4.00
- Redakteur:
- Frank Jaeger