HUKUTUS - Oksitosiini
Mehr über Hukutus
- Genre:
- Post Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- My Fate Music
- Release:
- 27.04.2018
- Ave Mariana
- Nadiirit
- Koitus
- Se Seisoo
- Tapa Itse
- Metsa Ja Yo
- Abstra-ka-dabra
- Jokainen Hautaa Omaansa
Zündet nicht sofort, dafür aber umso intensiver!
Die konkrete musikalische Ausrichtung von HUKUTUS ist der finnischen truppe wahrscheinlich selbst noch nicht so klar. Auf ihrem Debütalbum bieten die Nordmänner einen ziemlich straight aufgebauten Mix aus brachialem Modern Metal, dezenten Sludge-Gitarren und erhabenen Post-Metal-Strukturen und setzen sich immer wieder zwischen die Stühle namens epische Souveränität und dreckige Gitarrenkost. Hinzu kommt, dass die acht Stücke von "Oksitosiini" nur zum Teil einprägsam sind und die Band sich phasenweise stark gegen melodische Abschnitte sperrt - wobei gerade diese zum gegebenen Zeitpunkt das Salz in der Suppe des relativ facettenreichen Klangspektrums von HUKUTUS sind.
Auf jeden Fall muss ein bissschen Zeit investiert werden, um den teils sehr harschen Mix zu verinnerlichen. Selbst einzelne Black-Metal-Passagen werden ergänzt, bereichern den Sound zwar nachhaltig, sorgen aber stellenweise für ein wenig Verwirrung, weil die Musiker mehrfach davon bedroht sind, den Faden zu verlieren. Die Red Line ist daher vor allem das brachiale Klanggewitter, das in allen Kompositionen über den Hörer hereinbricht, nur eben jederzeit anders verpackt wird. Da kommen schon einmal epische Melodien zum Zuge, die manchem Viking-Act gut zu Gesicht stehen würden, an anderer Stelle gibt es anspruchsvolle Prog-Kost ('Jokainen Hautaa Omansa'), die bisweilen an den jüngeren ENSLAVED-Output erinnert, wohingegen die gerne zitierten Jungs von MASTODON und so manche brutale Psychedelic-Combo ebenfalls ins Gedächtnis stürzen, wenn man die fetten Breitseiten von "Oksitosiini" einsteckt - und das geschieht eigentlich in jedem Song mehrfach.
Was die Sache allerdings so schwierig macht, ist der bisweilen sperrige Ansatz, den HUKUTUS vor allem in der ersten Albumhälfte aufbringt. Die Band arbeitet zwar mit vielen aggressiven Eruptionen und hat alleine dadurch schon einen gewissen Wiedererkennungswert, doch die vielen Details benötigen eine Menge Ausdauer, bis man sie in der vorliegenden Kombination geschluckt hat - aber vielleicht macht das ja auch gerade den Reiz aus. Denn sobald man sich in die Welt dieser Finnen hineinbegeben und sie schließlich auch verstanden hat, ist das auditive Erlebnis gewaltig und stark. Wie so oft eigentlich, wenn man ein bisschen Geduld aufbringt, nur eben dass hier der Unterschied darin besteht, dass der eigentliche Reiz sich erst gar nicht offenbart, dann aber ganz klar in dden Vordergrund drängt. Und so soll es dann auch sein - starkes Album!
Anspieltipps: Jokainen Hautaa Omaansa, Se Seisoo
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Björn Backes