HULDER - Verses In Oath
Mehr über Hulder
- Genre:
- Melodic Black Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- 20 Buck Spin
- Release:
- 09.02.2024
- An Elegy
- Boughs Ablaze
- Hearken The End
- Verses In Oath
- Lamentation
- An Offering
- Cast Into The Well Of Remembrance
- Vessel Of Suffering
- Enchanted Steel
- Veil Of Penitence
Auf der Spuren der Legenden - auch wenn die Fußabdrücke noch sehr groß sind.
Eine recht gefällige Mischung aus alten DIMMU BORGIR-Sounds und den mittleren Alben aus dem hause IMMORTAL - dies sind die ersten Eindrücke zum neuen Album von HULDER. Die Referenzen sind folglich nicht die schlechtesten, allerdings muss man schnell konstatieren, dass die Truppe trotz einiger wirklich guter Songs noch nicht ganz an das Vermächtnis der beiden Legenden heranreichen kann. Die Gründe hierfür sind vielfältig, starten aber genau dort, wo die Band in einzelnen Tracks nicht die letzte Konsequenz an den Tag legt und gerade im mittleren Part von "Verses In Oath" zu oft auf die Bremse tritt. Das Doppelpack 'Lamentation' und 'An Offering' bringt beispielsweise lediglich kurze Interludien, die den forschen Drang der meisten übrigen Songs ein wenig unterdrücken und einen radikalen Break hinlegen, der dem Album als Gesamtes nicht gut tun. Und auch das getragene 'Hearken The End' und das flotte Titelstück können nicht so recht mithalten, weil sie keine inhaltlichen Highlights produzieren.
Dennoch darf man die zweite Platte der Truppe aus Washington nicht zu früh abschreiben, da vor allem die zweite Hälfte größtenteils all das aufholt, was zuvor ein wenig aus der Spur geraten ist. Nummern wie 'Cast In The Well Of Remembrance' oder das epische 'Vessel of Suffering' führen zurück zu den glorreichen Zeiten des melodischen Black Metals Mitte der 90er, und auch das drückende 'Enchanted Steel' mit seinen leichten Todesblei-Avancen und das abschließende 'Veil Of Penitence' wecken Erinnerungen an eine besondere Zeit in diesem Genre und können hier mit den Kult-Acts Schritt halten.
Folglich ist "Verses In Oath" eine Platte mit (zumindest qualitativ betrachtet) zwei Gesichtern, aber auch ein Album, an das man sich Stück für Stück heranarbeiten muss. Der Lohn ist ein halbes Dutzend richtig starker Songs neben einigen kleinen Hängern, die aber nicht darüber hinwegtäuschen können, dass man HULDER das grundlegende Verständnis für ansprechenden heroischen Black Metal zusprechen darf. Schade ist eben nur, dass die Amis es ist nicht permanent abrufen können!
Anspieltipps: Veil Of Penitence, Vessel Of Suffering
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes