HUMAN FACTOR - Unleashed
Mehr über Human Factor
- Genre:
- Power Metal
- Label:
- Mausoleum/Soulfood
- Release:
- 24.02.2006
- Sky Warning
- Inside Hell
- Human Factor
- We Are More
- Fire
- Be The Hero
- Living In Darkness
- Time Traveller I
- Time Traveller II
- See The Light
- Faster
Heavy Metal aus Chile gibt's auch nicht jeden Monat. Und wenn die betreffende Band dann sogar bei einer europäischen Plattenfirma landet und nicht nur über dunkle Import-Wege zu bekommen ist, will man dort entweder den Exotenanteil beträchtlich steigern oder die betreffende Combo hat tatsächlich das Zeug dazu, auf dem hiesigen Markt was zu reißen. Ob HUMAN FACTOR letztlich nachhaltig auf sich aufmerksam machen können, bleibt abzuwarten; ihr "Unleashed"-Debüt muss sich aber zumindest nicht verstecken.
Der Fünfer, der – jetzt wird's noch abgefahrener! – eine Gitarristin in seinen Reihen hat, hockt stilistisch zwischen US-Metal und europäischem Stahl, so dass mal HELLOWEEN bzw. (rauere) GAMMA RAY und mal der Kram, in den James Rivera nach HELSTAR verwickelt war (vor allem DESTINY'S END), winkend ums Eck lugen. Das heißt natürlich auch, dass mit dieser Platte absolut keine Innovationspreise zu gewinnen sind, was aber schnurz ist, wenn die Songs gelungen sind.
Mit den eröffnenden Uptempo-Stampfern 'Sky Warning' und 'Inside Hell' kommt die Scheibe auch angenehm aus den Startlöchern. Die GitarristInnen haben einige coole Riffs und Soli untergebracht (ja, auch Frau Soledad Genúa spielt 'ne sehr gute Lead-Klampfe!), und Sänger Dan Elbelman steuert gute Refrains bei. Noch besser wird's aber mit der folgenden Bandhymne 'Human Factor' (auch als Videoclip vertreten), die mit kraftvollem Power Metal und 'nem feinen Chorus aufwartet, dem nicht weniger eingängigen Hit 'Fire', dem Speedster 'Living In Darkness' und 'Time Traveller II', das gekonnt US- mit Euro-Metal verbindet.
Über die komplette Albumstrecke nehmen sich HUMAN FACTOR momentan noch ein paar Auszeiten, weshalb das etwas lahme 'Be The Hero', 'See The Light' und 'Faster' (schade um die sehr gelungene Bridge!) eher ein Fall für die Skip-Taste sind; bei den unbedingt vorhandenen Songwriting-Fähigkeiten der Truppe könnten solche Tracks jedoch schon mit dem Nachfolger der Vergangenheit angehören.
Freunde von kraftstrotzendem Power Metal ohne Kindergarten-Appeal im Allgemeinen und MYSTIC PROPHECY-Supporter im Speziellen sollten diesem Teil eine Chance geben. Auch wenn die Südamerikaner noch nicht ganz "unleashed" sind, so zerren sie doch spürbar an der Leine!
Anspieltipps: Human Factor, Fire
- Redakteur:
- Oliver Schneider