HUMAN FORTRESS - Eternal Empire
Mehr über Human Fortress
- Genre:
- (Power) Metal
- Label:
- Massacre
- Release:
- 25.04.2008
- Contrast
- Borders Of Insanity
- The Wizard
- The Raven
- When Love And Hate Collide
- Under A Spell
- Lion's Den
- Circle Of Flames
- Falling Leaves
Nach einer längeren Pause von über fünf Jahren beehren uns die erfreulich untrendigen HUMAN FORTRESS endlich mit ihrem dritten Album. Um ehrlich zu sein, hatte ich die Niedersachsen bereits abgeschrieben, was nach den beiden tollen Alben "Lord Of Heaven And God's Heir" und "Defenders Of The Crown" sehr schade gewesen wäre. Doch da sich leider die fehlende Trendanbiederung auch in schwachen Verkaufszahlen niedergeschlagen hatte, wäre das ja nicht ganz unwahrscheinlich gewesen.
Umso schöner, nun eines Besseren belehrt zu werden. Dennoch sind die Jahre nicht ganz spurlos an der Band vorbei gegangen. Einige Besetzungsänderungen mussten überstanden werden, die bedeutendste sicherlich der Weggang von Sänger Jioti Parcharidis, dessen außergewöhnliches Organ die ersten beiden Alben geprägt hatte. Neuer Sänger wurde der eigentlich ausschließlich als Produzent vorgesehene Carsten Frank (Ex-GALLOGLAS).
Sobald einem der erste Song um die Ohren haut, erkennt man einen starken Korrekturwechsel im Songwriting der Band. Alles klingt fetter, moderner, dabei aber gelegentlich noch genauso episch und bombastisch. Der neue Sänger macht seinem (fast) Namensvetter Andy Franck alle Ehre und legt mit dem Song 'Contrast' mal gleich einen Hammer hin, mit dem die Band jeden BRAINSTORM-Soundalike-Wettbewerb glatt gewinnen würden, zumindest wenn man die nicht unbedingt notwendige Frauenstimme weglässt. Allerdings können wir die Band darauf nicht reduzieren, denn mit dem starken 'Borders Of Insanity' folgt ein grooviger mid-tempo Song und danach eine Komposition wie sie auch auf den ersten beiden Alben hätte stehen können.
Insgesamt ist Abwechslungsreichtum Trumpf, sei es instrumental mit Geigen in 'The Wizard' oder gesanglich mit Gegrunze in 'The Raven', wo HUMAN FORTRESS wohl mal ein Ohr in die Moderne riskiert und eine neue Scheibe von UNEARTH aufgelegt hatten, bevor sie zu schreiben anfingen. Und das Ganze in einfachen, druckvollen Songs wie 'When Love And Hate Collide', der tollen Power-Ballade 'Under The Spell' oder dem epischen 'Falling Leaves'. Sänger Carsten Frank kann man tatsächlich nicht oft genug loben, er macht aus guten Kompositionen sehr gute Songs. Zweifellos ist er Jioti, den ich auf den ersten beiden Alben nicht missen möchte, überlegen und einfach der versiertere Sänger.
Und total witzig sind sie auch! Da gibt es doch glatt einen Song, der steht einfach nicht mit drauf, und ist trotzdem da! Ist das nicht irre?... Was, gab's schon? Anno irgendwas Ende der Achziger? Vielleicht sollte man das HUMAN FORTRESS auch mal sagen, aber vielleicht sind in Hannover ja auch noch Blondinenwitze in. Wer weiß?! Aber abgesehen davon: Klasse Album.
Anspielstipps: 'Contrast', 'The Wizard', 'When Love And Hate Collide', 'Under The Spell', 'Falling Laves'
- Redakteur:
- Frank Jaeger