HUMAN FORTRESS - Raided Land
Auch im Soundcheck: Soundcheck 11/2013
Mehr über Human Fortress
- Genre:
- Melodic Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Afm Records (Soulfood)
- Release:
- 29.11.2013
- Raided Land
- Child Of War
- Wasted Years
- The Chosen One
- Shelter
- Gladiator Of Rome (Part 2)
- Dark Knight
- Prelude
- Pray For Salvation
- Evil Curse
- Restless Souls
- Under Siege
- Guard The Blind
Aus dem Topf der markanten Melodien.
Ziemlich unverhofft kommen die Epic-Metal-Hannoveraner mit ihrem vierten Album um die Ecke. Nachdem wieder einmal fünf Jahre seit dem letzten Lebenszeichen vergangen sind, hatte ich nicht gedacht, dass es HUMAN FORTRESS überhaupt noch gibt. Auch war das 2008er Album "Eternal Empire" eigentlich nicht wirklich ein Grund, sich auf weitere Scheiben der Buben zu freuen, aber da ich die ersten beiden Scheiben großartig fand und finde, und dabei über jeden Kitsch und auch die linguistischen Unzulänglichkeiten von Ex-Sänger Jioti Parcharidis locker hinwegsehen kann, gehe ich an die Scheibe unvoreingenommen, aber auch etwas vorsichtig heran. Aber gleich der Opener und Titelsong hat die Trademarks der Frühwerke: Schmalzige Melodien und Tirili mit epischen Texten. Ja, sauber! Auch der straighte Rocker 'Child Of War' ist klasse.
Die Trademarks des teutonischen, leicht einfältigen aber auch mit Überzeugung und ohne Rücksicht auf Verluste tief in die Kitschkiste greifenden Metaller sind also weiterhin vorhanden. Dazu kommt die sehr angenehme Stimme des neuen Sängers Gus Monsanto, den man schon von REVOLUTION RENAISSANCE und ADAGIO kennen kann, und für mich stimmt das Rezept. Auch wenn das folgende 'Wasted Years' dann doch etwas zu tief in der Kitschkiste rührt, vermag ich die Jungs nicht verdammen, zumal 'The Chosen One' durchaus erfreulich an die ersten beiden Alben erinnert. Dass allerdings am Anfang von "Raided Land" das beste Pulver bereits verschossen ist, ist schade.
Denn im Folgenden sind die Chöre dann doch häufig zu klebrig, und die Gitarren oft nicht räudig genug, um einen Kontrast zu setzen. Leider findet sich hier kein 'Border Raid In Lions March' oder 'Lord Of Earth And Heavens Heir', am ehesten findet sich der alte Spirit noch in 'Gladiator Of Rome', aber auch da fehlt ein wenig die jugendliche Ungestümtheit, die über Unzulänglichkeiten hinwegsehen ließ. Aber, die gute Nachricht, gegen Ende fängt sich "Raided Land" wieder. Ab dem angenehm emotionalen 'Evil Curse' geht es wieder leicht bergauf und mit 'Under Siege' ist dann wieder ein Highlight im Programm.
Die Herren von HUMAN FORTRESS haben auf ihrem vierten Album den Weg in eine Professionalität, der sich bereits auf dem schwachen Vorgänger andeutete, weiter beschritten. Dabei haben sie versucht, in den alten Stil zurückzurudern, lassen dabei aber weitgehend den alten Charme vermissen. Einige wirklich gute Songs werden durch verschiedene Kitschbomben in ihrer Wirkung stark eingeschränkt, und wenn man von den dreizehn Liedern fünf weggelassen und sich auf die stärksten Stücke beschränkt hätte, hätte das dem Album sicher auch gut getan. So bleibt unterm Strich ein ordentliches Album, dass leider nicht nennenswert aus der Menge herausragt. Ich für meinen Teil vermag sie nicht zu verdammen, aber jetzt lege ich wieder "Defenders Of The Crown" auf.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Frank Jaeger