HUMUNGUS - Balls
Mehr über Humungus
- Genre:
- Heavy / Power / Thrash Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Killer Metal Records
- Release:
- 13.12.2019
- Iron Shod Hoof Of Battle
- Night Bullet
- Shadow Creeper
- Sewer Wolf
- Raptors In The Pit
- Beam Of Light
- Skull Dirt
- Lightning City
- Crucial Vortex
- Steel Crusher
- Dead Horse
Zungenbrecher-Thrash im 80er-Style
Sicher, man hat in den letzten 35 Jahren schon ansprechendere Cover geschehen, doch sobald dieses US-Quintett ins Geschehen einsteigt, wird klar, dass hier jemand wohl ganz bewusst und aus Überzeugung die letzten Dekaden ignoriert. Denn nicht nur die Optik des zweiten Langeisens von HUMUNGUS lässt auf Anhieb an die 80er Jahre denken, auch der Stil, der grob irgendwo zwischen rauem US Power, Speed und melodischem Thrash anzusiedeln ist, wirkt ein wenig aus der Zeit gefallen.
Das jedoch trübt den Hörgenuss nur bedingt, vorausgesetzt natürlich, man fühlt sich generell von dieser Gangart angesprochen und findet bis heute Gefallen an Mitt-80er Scheiben von Bands wie STEEL PROPHET, VICIOUS RUMORS, AGENT STEEL und FLOTSAM & JETSAM. Schon klar, dass es sich dabei um ein sehr breitgefächertes musikalisches Spektrum handelt, HUMUNGUS kann aber tatsächlich mit Querverweisen zu all diese Formationen dienen und versteht es zudem, daraus einen griffigen und durchaus eingängigen Mix zu kreieren.
Auch wenn man musikalisch mit dieser Melange wahrlich nicht eigenständig unterwegs ist, muss hinzugefügt werden, dass HUMUNGUS dennoch über einen gewissen Wiedererkennungswert verfügt. Frontmann Jack Bauer weiß sich nämlich nicht nur gut in Szene zu setzen, sein Vortrag lässt sich auch nur sehr schwer mit einem anderen Sänger vergleichen. Zwar ist der Knabe nicht unbedingt ein neuer Caruso, sein (zugegebenermaßen zunächst sogar eigenwilliger und gewöhnungsbedürftiger) Vortrag wirkt im Endeffekt jedoch zumindest überaus solide. Selbst in den Höhenlagen liefert er gekonnt, und auch in eher sperrig angelegten Passagen bleibt er souverän. Ach ja: Versucht euch einfach mal als Background-Sänger im Refrain des Openers 'Iron Shod Hoof Of Battle', und dann noch einmal, sagen wir mit fünf Bierchen intus. Bei Konzerten ist allein durch diesen Zungenbrecher mit bester Stimmung zu rechnen, fröhliches Gegröle ist schließlich vorprogrammiert.
Originell oder innovativ ist HUMUNGUS sicher nicht, Spaß macht das Album aber trotzdem und schlecht macht die Truppe ihre Sache auch nicht. Traditionsbewusste Metaller mit Hang zu den erwähnten US-Formationen sollten HUMUNGUS zumindest einen Testlauf gönnen.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Walter Scheurer