HUNTER - Rock'n'Roll V.I.P.
Mehr über Hunter
- Genre:
- Hardrock
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Metalopolis / SPV
- Release:
- 10.05.2024
- Phoenix Rising
- Rock'n'Roll V.I.P.
- Hard To Survive
- Runaway Ramp
- Who Needs The Devil (When You're Already In Hell)
- Dust 'n' Bones
- Demon Of The Highway
- Vegas Madness
- The Eagles Fly High
- Black Cat
- Huntress
Nicht außergewöhnlich, aber wirkungsvoll.
Die Mannheimer Band HUNTER gründete sich Anfang der 80er Jahre, veröffentlichte zwei Alben in jenem Jahrzehnt und verschwand bald darauf von der Bildfläche unter Umständen, über die sich das vorliegende Promomaterial ausschweigt. 2019 wurde die Gruppe reaktiviert, und aktuell erscheint mit "Rock'n'Roll V.I.P." das zweite Album seit der Neuformation. Von der 80er Besetzung scheint nur noch ein Mitglied an Bord zu sein.
Man lasse sich den Namen "Rock'n'Roll V.I.P." auf der Zunge zergehen, man schaue sich die hübsche, junge Frau und das protzige Auto auf dem Cover an, und man wird feststellen, dass die 80er noch nicht wirklich vorbei sind. Das wird auch bestätigt, sobald man die kratzige, haarspraygeschwängerte Stimme des Sängers hört. Nun gab es im Glamzeitalter Bands, die einfach nur genervt haben, und solche, die trotz fragwürdiger Oberfläche auf einem soliden Rockfundament standen. Und zur zweiten Kategorie darf man HUNTER zählen. Geboten werden griffige, partytaugliche Lieder mit krachenden Riffs und einfachen Melodien.
Dabei hat die Scheibe für mein Empfinden Startschwierigkeiten. Der Eröffner 'Phoenix Rising' kombiniert etwas ungelenk harte, verzerrte Riffs mit diesem erhabenen Gitarrenthema, das in gesetztem Tempo einherschreitet, und die erwähnte kratzige Frontstimme mit geradezu schüchternen Hintergrundchören. Wesentlich runder klingt anschließend das Titelstück. Weitere Höhepunkte des Albums sind 'Black Cat' mit seinem packenden Lick und das Instrumental 'Huntress'. Überhaupt erweisen sich Gitarrenlicks als eine große Stärke von HUNTER. Weniger gelungen ist das richtungslose 'Runaway Ramp'. Die AC/DC-Bezüge, die bei HUNTER bisweilen erwähnt werden, sind überdeutlich bei 'Who Needs The Devil' und etwas schwächer bei 'Vegas Madness' (beides übrigens zwei weitere recht starke Nummern), aber sonst für mein Empfinden eher gering ausgeprägt. 'The Eagles Fly High' wurde für den Eishockeyverein Adler Mannheim geschrieben und enthält die erwartbarem mitgrölfähigen Stadionchöre, überrascht aber auch mit einer in diesem Kontext guten Gitarrenarbeit.
Insgesamt ist "Rock'n'Roll V.I.P." ein kurzweiliges Album, das sicher keinen Originalitäts- oder Innovationspreis gewinnen wird, aber gute Unterhaltung bietet.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Stefan Kayser