HYEMS - Antinomie
Mehr über Hyems
- Genre:
- Black Metal
- Label:
- Restrain / Cargo
- Release:
- 19.09.2007
- Praeludium
- Syphilisation
- Dekadencia
- Tum Hiems (Carmen Extulit Horridulum)
- Unantastbar
- Hiems Atra
- Als ob es einen Morgen gebe
- Vater, ich brenne
- Störgeräusch
- Serum 144
- Extroductio
Hiems ist Latein und heißt Winter. Unter diesem Namen tuckerten die nordwestdeutschen Schwarzheimer einige Dutzend Monde und zwei Alben lang durch die heimischen Gestade, bevor man zwecks Abgrenzung von der gleichnamigen Stiefelkombo den zweiten Buchstaben ypsilonifizierte und nunmehr auf die Bezeichnung HYEMS anspricht. Unter diesem Banner erschien nun vor ein paar Monaten das dritte Album "Antinomie", das uns mit gepflegt rasendem und produktionstechnisch sauber in Szene gesetztem Black/Death schwedischer Prägung zu unterhalten trachtet.
Das gelingt ein Stück weit, denn die technische Umsetzung ist ebenso wie der Sound sehr trefflich geworden. Die Riffs sind gerade bei Stücken wie 'Syphilisation' oder 'Dekadencia' echt klasse und messerscharf gespielt. Was jedoch als glatter Makel durchgeht, ist bei den schnelleren Stücken einerseits die zu einförmige und bereits dagewesene kompositorische Ausrichtung und vor allem der Gesang, der trotz abgedruckter deutschsprachiger Texte hier kaum nachzuvollziehen ist. Die Lyrik selbst bewegt sich zwischen gelungen-ambitioniert, überambitioniert und voll daneben, weshalb die Unverständlichkeit des Gesangs gerade beim syphilitischen Opener kein Schaden sein mag. Doch im Grundsatz gefällt es mir besser, wenn zumindest der Eindruck erweckt wird, dass man verständlich zu singen, zu kreischen oder zu grunzen versucht. Besonders wenn schon mal ein Album komplett in Deutsch und Latein gehalten ist. Da bringen dann auch die Gastsänger Leif Jensen (DEW-SCENTED) und Jost Kleinert (LAY DOWN ROTTEN) nicht allzu viel.
Besser gefällt mir das Schaffen der fünf Musiker, wenn sie sich wie beim tollen 'Tum Hiems' nach der anfänglichen Blizzard-Raserei später auch mal etwas gezügelter und schwerer, oder gar sphärisch präsentieren. Man sieht, dass Abwechslung der Band echt gut tut. Hier ist auch der Text sehr schön geraten. Verstünde man nur beim bloßen Hören etwas mehr. Auch wenn sie bei 'Unantastbar' mal die Death-Walze anrollen lassen, können die Erndtebrücker überzeugen. Doch diese Lichtblicke reichen mir nicht ganz aus, um "Antinomie" Größeres zu attestieren als das Attribut ein brauchbares Album für jene zu sein, die auf NAGLFAR, PROFUNDI oder die eine oder andere Metalcore-meets-Death-meets-Black-Truppe stehen. Angesichts des ambitionierten Konzepts hätte mehr draus werden können.
Anspieltipps: Tum Hiems, Unantastbar
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle