HYEMS - Im Jetzt die Asche
Mehr über Hyems
- Genre:
- Black Metal
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 01.07.2013
- Tribun
- Nur ein Hinweis leeren Wachens
- Ungeist
- Im Jetzt die Asche
Vorbei mit eitel Sonnenschein
Black-Metal-Eigenproduktionen sind neben der oftmals guten Musik vor allem aufgrund der "Werbesprüche" der Musiker ein Kleinod. So auch die Marburger Band HYEMS, die anscheinend im Ausspruch "Kotze, Blut und Hass" ihr Lebensmotto gefunden hat. So zumindest wird der Schreiber von Florian Braun und seinen Mitspielern auf dem Infozettel begrüßt. Da gefällt mir die spätere Metapher der "Vergletscherung des Lebens" schon deutlich besser.
Jedenfalls sieht sich HYEMS als ein "Sturm aus Schnee und Eis", als "nihilistischer Lärm". Lärm höre ich auf "Im Jetzt die Asche" jedenfalls eine ganze Menge, da scheint die Selbsteinschätzung auch zu passen. Doch lasst uns über die Musik reden. Da gibt es im Prinzip gute zwanzig Minuten lang unablässig auf die Fresse. Ja genau, auf die Fresse. Schluss mit Kuschelnomenklatur und Feuilleton-Sprache. In gemäßigten Worten lässt sich dieser Fausthieb unter die Gürtellinie nämlich nicht vernünftig beschreiben. Und wie das so ist, wenn man zwanzig Minuten lang die Faust in den Unterleib bekommt - man kotzt sich die Seele aus dem Leib. Wohlmöglich auch noch etwas Blut dazu. Womit wir wieder bei der Eingangslosung "Kotze, Blut und Hass" wären. Ich würde Hass jetzt am liebsten mit zwölf "s" mehr schreiben, um der schieren Verzweiflung Ausdruck zu verleihen, die die hessische Truppe hier anscheinend auf Band kloppen wollte.
Im Übrigen bin ich echt froh, dass sich der Death-Metal-Anteil von HYEMS in Grenzen hält, denn im Gegensatz zur eisigen Ästhetik von Black-Metal-Reviews kann einem bei der Fäkal- und Chirurgensprache im Todesmetall schon einmal speiübel werden. Außerdem gibt es da nur auf die Fresse, wenn das Opfer eh schon tot ist oder betäubt auf dem OP-Tisch liegt. Anfänger! Da treib ich's doch lieber grim, frostbitten und blutig mit nem Nadelbaum im Lahntal bis die Eichel blutet. Natürlich mit HYEMS auf den Ohren. FUCKING BLACK METAL, Alter!
- Redakteur:
- Nils Macher