HYMN - Perish
Auch im Soundcheck: Soundcheck 02/2017
Mehr über Hymn
- Genre:
- Stoner Doom
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Svart Records
- Release:
- 17.02.2017
- Ritual
- Rise
- Serpent
- Hollow
- Spectre
- Perish
Wüstendröhnung aus Oslo
Stoner Rock wird ja gern als Wüstensound beschrieben und daran ist vieles wahr. Was man dabei nicht vergessen darf, ist jedoch, dass so eine Wüste eine ziemlich lebensfeindliche Umgebung sein kann, Gluthitze und kein Wasser, Wahnsinn und schließlich der Tod. In so einer Wüste kann man ziemlich schnell untergehen und verschwinden. "Perish" ist der folgerichtig betitelte Soundtrack hierfür und HYMN zeigt, dass eine solche Wüste offenbar in Norwegen liegt.
Die Band zelebriert jedenfalls Stoner Metal der schroffsten und brutalsten Form. Reduziert auf das nötigste, brachial und sehr zäh, so ergießen sich die Songs aus den Boxen wie eine Wanderdüne und ziehen den Hörer hinab ins Verderben, als wären sie klanggewordener Treibsand. Das ist ein gutes Stück weg von den drogendurchwaberten und psychedelischen Sounds, die gern als Stoner hausieren gehen und entspricht eher einem Horrortrip von dem man nicht mehr runterkommt.
In seiner Konsequenz ist "Perish" ein beeindruckendes Album, das an die Landsmänner von TOMBSTONES erinnert. Diese Ähnlichkeit kommt nicht von ungefähr, denn HYMN ist 2/5 der Grabsteine aus Norge. Hier wird der Sound jedoch noch weiter reduziert und noch roher präsentiert. Das ist sicher nicht für jeden etwas, ja, ich kann gut nachvollziehen, wenn dem einen oder anderen Hörer diese sehr primitive Musik zu wenig Abwechslung und zu wenig Spannung bietet. Doch was "Perish" zu einem guten Album macht, sind die Riffs, die in ihrer Einfachheit schlicht sehr effektiv sind und die schiere Wucht, mit der hier gedoomt wird.
Das macht die Platte zu keinem Dauerbrenner, hebt sie aber durchaus ins obere Mittelfeld des Genres und könnte sie auch für Fans der MORBID EVILS und ähnlicher Truppen interessant machen. Wer sich hiervon angesprochen fühlt, der sollte HYMN ruhig mal eine Chance geben, wer sich eher als musikalischer Feingeist versteht, macht um das Duo besser einen großen Bogen.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Raphael Päbst