HYPERIA - The Serpent’s Cycle
Mehr über Hyperia
- Genre:
- Thrash Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 17.11.2023
- Ego Trip
- Automatic Thrash Machine
- Prophet Of Deceit
- Psychosomatic
- The Serpent’s Cycle
- Trapped In Time
- Spirit Bandit
- Eye For An Eye
- Binge & Surge
- Deathbringer
- Crazy On You
Alles richtig gemacht!
Im fünften Bandjahr das dritte Album – die Jungs von HYPERIA wollen es wissen! Und dass melodischer, aber derber Übersee-Thrash nicht nur aus New York oder der Bay-Area kommen muss, haben schon Bands wie ANNIHILATOR und ANVIL zielsicher unter Beweis gestellt. Hier reiht sich auch HYPERIA ein, obgleich schon auf dem "Insanitorium"-Debüt und dem Nachfolger "Sillhouettes Of Horror" die Nähe zu Jeff Waters und Co. deutlich wurde. Nun steht anderthalb Jahre später nach einem heftigen Dreh am Besetzungskarussell – Bass, Schlagzeug und Gitarre wurden ersetzt – schon mit "The Serpent's Cycle" Album Nummer drei in den Startlöchern, das der Band ob ihrer sehr markant singenden Frontfrau Marlee aber auch aufgrund der überlegten und forschen Instrumentalarbeit den nächsten Sprung auf der Karriereleiter ermöglicht.
Der Sound ist fett, das Riffing deftig, die Songs – mal im groovenden Mid-Tempo, mal mit der Geschwindigkeitskeule ausgestattet – haben ein hohes Maß an Abwechslungsreichtum und Wucht und in Songs wie 'Automatic Thrash Machine', 'Trapped In Time', dem Twin-Guitar-Monster 'Eye For An Eye' und 'Binge & Surge' spielt sich HYPERIA förmlich in einen Rausch, eingängig und aggressiv zugleich. Da schmerzt morgen die Nackenmuskulatur, doch wirklich retten möchte man sich als Freund old-schooliger Bay-Area-Sounds made in Canada nun auch nicht. Schon das 2022er Album hat mir extrem gut gefallen und – zugegeben – ich war skeptisch, ob HYPERIA diesen hohen Standart beim doch nicht unwichtigen dritten Album erreichen könne. Doch der "The Serpent's Cycle"-Kraftprotz hüllt trotz etwas lahmem Artworks über meine Zweifel den Mantel des Schweigens, um im zweiten Step wuchtig und spielfreudig zugleich wie ein Berserker auf sie einzudreschen.
Vom eröffnenden 'Ego Trip'-Bolzenschneider über das von der Tarantel gestochene 'Spirit Bandit' bis zum abschließenden, sehr geschmackvollen HEART-Cover 'Crazy On You' offenbart uns der Song-Elfer alle Gründe, weshalb wir Thrash Metal eigentlich lieben. Mit messerscharfen Riffs, einem geglückten Maß an Melodik, dem Hang zur alten Schule und in Form von Marlees Vocal-Performance dem gewissen Extra sollte man sich als Metaller von Welt HYPERIA hinter die Lauscher schreiben, denn wenn der kanadische, umgekrempelte Fünfer in dieser Quantität und vor allem Qualität weitermacht, steht dem Aufstieg in die erste Thrash-Metal-Liga wahrlich nichts im Wege. Ich bin begeistert.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Marcel Rapp