HYPNO5E - A (Distant) Dark Source
Auch im Soundcheck: Soundcheck 11/2019
Mehr über Hypno5e
- Genre:
- Progressive Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Pelagic Records
- Release:
- 22.11.2019
- On The Dry Lake
- In The Blue Glow Of Dawn - Part I
- In The Blue Glow Of Dawn - Part II
- In The Blue Glow Of Dawn - Part III
- A Distant Dark Source - Part I
- A Distant Dark Source - Part II
- A Distant Dark Source - Part III
- On Our Bed Of Soil - Part I
- On Our Bed Of Soil - Part II
- On Our Bed Of Soil - Part III
- Tauca - Part II (Nowhere)
Nicht von dieser Welt und doch total geerdet.
HYPNO5E ist eine Band, die mich fasziniert. Die bisherigen drei Alben der Band gehen bei mir als Klassiker durch, ihr Sound sucht seinesgleichen. Dabei ist dieser gar nicht so leicht zu beschreiben. Jedes HYPNO5E-Album bisher war ein akustisches Abenteuer aus Progressive-, Post- und Modern-Metal, mit einer unglaublichen dynamischen Vielfalt zwischen extremen Erruptionen, Shouts und vertrackter Rhythmik, verträumten Parts mit Akustikgitarre und breiten Klangflächen mit Sprachsamples und emotionalem Gesang. Eben absolut einzigartig. Mit "A (Distant) Dark Source" führen die Franzosen den Weg, den sie mit "Des Deux 'L'Une Est L'Autre" (2007), "Acid Mist Tomorrow" (2012) und "Shores Of The Abstract Line" (2016) eingeschlagen haben, weiter.
Ein Blick auf die Tracklist verrät, dass HYPNO5E wieder Einiges mit dem Hörer vorhat: Drei Dreiteiler, die bereits auf eine Spielzeit von fast 50 Minuten kommen, namens 'In The Blue Glow Of Dawn', 'A Distant Dark Source' (schaut euch mal das 18-minütige Video an, wow!) und 'On Our Bed Of Soil' sowie zwei für sich stehende Nummern, 'On The Dry Lake' als Opener und 'Tauca Part II - Nowhere' zum dramatischen Ende, die auf fast 20 Minuten kommen. Macht summa summarum ein Opus von 70 Minuten.
Dafür muss man definitiv bereit sein, denn "A (Distant) Dark Source" ist alles andere als Easy Listening. Nicht nur weisen die Songs höchst komplexe Strukturen und extreme dynamische Spannungen auf, nein, HYPNO5E vermittelt immer auch intensive Emotionen. So wirkt "A (Distant) Dark Source" gemäß des Albumnamens irgendwie geheimnisvoll, bedrohlich und bedrückend, wie nicht von dieser Welt und doch total geerdet. Ich muss nach jedem Durchlauf auf jeden Fall immer erstmal in Ruhe durchatmen und wieder ankommen, denn die Reise durch die verschiedenen Landschaften ist durchaus atemberaubend, mal wunderschön, verspielt und verträumt, über sanfte Wogen melancholisch hingleitend, im nächsten Moment wird man in tiefe Abgründe gerissen, aus denen man sich, um sich schlagend, herauskämpfen muss, um wieder an die Oberfläche zu gelangen.
Einzelne Songs herauszupicken macht wenig Sinn und würde den Rahmen sprengen. Ja, "A (Distant) Dark Source" ist vielleicht herausfordernd, sicherlich auch teilweise überfordernd, doch mindestens genau so beeindruckend und prachtvoll zugleich.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Jakob Ehmke